Zusammenfassung
Wie ein Kind im Mutterleib auch in diesem tiefgreifende Veränderungen bewirkt, so ist auch das Heranwachsen von Embryonen in den Samenanlagen der Pflanzen von starken Veränderungen der gesamten Blütenregion begleitet. Dabei handelt es sich nicht um eine unmittelbare Beeinflussung durch die Befruchtung, sondern um hormonale Ausstrahlungen. Für die Pflanze hat das Fitting 1909 in einer klassischen Arbeit dargetan, in der er u.a. zeigen konnte, daß auch abgetöteter Pollen auf chemischem Wege die typischen „Postflorationsvorgänge“ der Orchideenblüte auslöst. Inzwischen ist diese chemisch-physiologische Seite des Vorgangs weitgehend geklärt. Man hat die Stoffe in die Hand bekommen, welche insbesondere bei vielen Kulturpflanzen die vom Feinschmecker gewünschte Partheno-karpie, die Entwicklung (zumal fleischiger) Früchte ohne Samenkerne ermöghcht (Avery).
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