Zusammenfassung
Geld und Banken werden in dieser Arbeit interpretiert als Instrumente zur Überwindung von Unvollkommenheiten, die sich daraus ergeben, daß aufgrund gewisser Friktionen nicht eine vollständige Menge von kontingenten Zukunftsmärkten besteht. Tausch findet sequentiell statt. Die Analyse von Sequenzökonomien führt zu einer Vielzahl interessanter, technisch aber recht komplexer und schwer handhabbarer Fragestellungen, die in den letzten zehn Jahren in einer Reihe bemerkenswerter Arbeiten untersucht worden sind. Da deren Kenntnis zum Verständnis der in den späteren Teilen entwickelten Gedanken wichtig ist, werden im folgenden die Grundzüge dieser Arbeiten referiert.
Sherlock Holmes once maintained to the dimwitted local police inspector so typical of English detective stories that the significant question in the case at hand was the dog’s barking at night. “But”, said the inspector, “the dog didn’t bark.” “That,” said Holmes, is what is significant.” So too is the absence of these markets (for contingent future goods, G.I.) for a full neoclassical theory.
Arrow (1974)
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Literatur
Kapitel 1.1
Eine ebenso knappe wie präzise Darstellung findet sich in Debreu (1959), Kapitel 6. Zum Effizienzkonzept vgl. auch Arrow/Hahn (1971) , Kapitel 4.
Vgl. dazu insbesondere die hervorragende zusammenfassende Darstellung in Radner (1982),S. 930 f.
Es ist wichtig, sich bewußt zu sein, daß eine solche Aussage keineswegs aus der Arrow-Debreu-Theorie abgeleitet werden kann. Demgemäß ist äußerste Skepsis gegenüber allen Argumenten angebracht, die in irgendeiner Form implizit die Gültigkeit dieses Paradigmas unterstellen und, darauf aufbauend, konkrete wirtschaftspolitische Ratschläge für monetäre Ökonomien geben.
Einen umfassenden Überblick über die Analyse geldtheoretischer Fragestellungen mit Hilfe der Theorie temporärer Gleichgewichte liefert Grandmont (1983). Vgl. auch die Anmerkungen von Radner (1982), S. 949 ff.
So hat etwa Roman Frydman (1982) gezeigt, daß für eine Vielzahl von Modellen individuell rationale ökonometrische Voraussagen, die die verfügbare Information auf der Basis einer korrekten Modellspezifikation optimal nutzen, nicht zu einem rationalen Erwartungsgleichgewicht konvergieren.
Im Rahmen von Ungleichgewichtsmodellen (Suchmodellen) wird Geld z.B. von Diamond (1984) analysiert.
Kapitel 1.2
Da es hier nicht darum geht, möglichst allgemeine Aussagen abzuleiten, wird angenommen, die Präferenzordnung sei durch eine intertemporale Nutzenfunktion im von Neumann/Morgensternschen Sinn darstellbar.
Diese Beschreibung einer Sequenzökonomie wurde von Gale (1982) als Vereinfachung einer Arbeit von Hart (1975) formuliert. Sie ist eine Verallgemeinerung des Modells von Radner (1972), die es auch erlaubt, Wertpapiere (als Anspruch auf Konsumgüterbündel) zu erfassen.
Zur Wertung vgl. die Ausführungen am Ende von Kapitel 1.1.
Die Bedeutung der Gestalt von Budgetrestriktionen für die Frage, ob eine Sequenzökonomie essentiell ist (d.h. verschieden von einer Arrow-Debreu-Allokation), wird (in einem anderen Zusammenhang) auch von Starrett (1973) und Hahn (1973a) betont.
Das Konzept beschränkter Effizienz ist ein relativ junges Forschungsgebiet. Wegweisende Arbeiten lieferten insbesondere Diamond (1965), Dreze (1974), Hart (1975) und Grossman (1977). Vgl. dazu auch Stiglitz (1982), Newbery/Stiglitz (1982) sowie Makowski (1983).
Die Annahme multipler Gleichgewichte ist für das Beispiel wesentlich. Bedingungen für ein eindeutiges Gleichgewicht sind freilich ohnehin recht restriktiv: die Güter müssen “gross substitutes” sein - eine Beschränkung, die wenig ökonomische Plausibilität aufweist (vgl. Arrow/Hahn (1971), Kapitel 9). Hart (1975) zeigt zudem,daß bei unvollständigen Märkten selbst die Erfüllung der “gross substitute”-Bedingung nicht die Eindeutigkeit eines Gleichgewichts garantiert werden kann, weil es mehr als eine Budgetrestriktion gibt.
S. z.B. Azariadis (1981) oder Cass/Shell (1983). Letztere demonstrieren, daß das “Sonnenfleckenphänomen” sich wesentlich verallgemeinern läßt. Multiple Gleichgewichte etwa, wie sie hier zur Illustration dienten, sind keine notwendige Voraussetzung.
Grossman (1977). Grossman/Hart (1979) verallgemeinerten diesen Ansatz auf mehrere Perioden. Eine Erweiterung nahm auch Gale (1982) mit dem Konzept der V-Effizienz vor.
“Assume that, because of the incompleteness of markets, the central planner’s coordination of allocations across time and states of the world is limited and that, as a result, the economy operates as if it is run by a group of planners with no coordination. Let there be a different planner at each date and in each event. Assume that the planner at each date-event is permitted to make arbitrary transfers of goods using only the markets which are open in the competitive economy, but that there is no coordination of actions between planners at different date-events - in other words, the planners play a Nash game with each other. Define an allocation to be a social Nash optimum (SNO) if, given the actions of other planners, each planner’s transfers are Pareto optimal.” Grossman/Hart (1979), S. 316.
Die Konstruktion ist daher auch recht umstritten: vgl. etwa die Bemerkungen von Grossman/Stiglitz (1980), S. 550 (Anm 4): “In our view each consumer consumes a small enough proportion of the total . output to act as a price taker; however, each consumer would have a much higher marginal rate of substitution if he had to halve his. consumption. This is because even though any consumer’s consumption is small relative to total production, it is large relative to his needs.”
Einen ausgezeichneten Überblick über den gegenwärtigen Kenntnisstand der Theorie unvollkommenen Wettbewerbs bietet Hart (1983).
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Illing, G. (1985). Modelltheoretische Grundlagen. In: Geld und asymmetrische Information. Studies in Contemporary Economics, vol 13. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86807-8_2
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