Zusammenfassung
Über die Varizenchirurgie berichten heißt auch ein leichtes Gejammer ablassen. Es ist doch so, daß die Varizenchirurgie ein Findelkind unserer Gefäßchirurgie ist und dies trotz eines ganz beachtlichen Spektrums von chirurgischen Möglichkeiten, die uns dafür zur Verfügung stehen. Es ist heute noch so, daß derjenige, der sich mit Varizenchirurgie innerhalb der Gefäße befaßt, leicht zum Hofnarr der Gefäßchirurgie abgestempelt wird. Trotzdem muß man wissen, daß die Patienten leiden. Sie sehen eine Hamburger Varikosis (Abb. 1) gemalt vom Hamburger Johannes Duwe, einem ganz berühmten Portraitisten. Er hat ein Modell gemalt mit einer Varize und es scheint doch irgendwie, daß sogar das Modell sagt: „Rührt mich nicht an, schaut mich nicht an.“ Einzig der Hofnarr hat vielleicht Zugang zu ihm. Eine ganze Reihe von Verhängnissen historischer Art hängen diesem Tun an und das erste Verhängnis liegt sicher im vaskulären Substrat. In der Historie wird der Arterienmann (Abb. 2) als ein straffschlauchiger angegeben. Sie sehen den Unterschenkel, sie sehen diese Arterien, die zu Eingriffen einladen, und gleichzeitig stellt er sie diesen schlaffen Venenmann gegenüber, bei dem sich wirklich kein Gefäßchirurg traut, irgendwie Hand an- zulegen. In diesem Substrat liegt bereits das erste Verhängnis. Das zweite Verhängnis liegt im Inaugurator, der eigentlichen Varizenchirurgie selbst. Wir wissen nämlich heute, zumindest in Zürich, immer noch nicht, wie wir den Namen aussprechen sollen.
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© 1998 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Brunner, U. (1998). Varizen — historisch gesehen. In: Imig, H., Gross-Fengels, W., Schröder, A. (eds) Gefäßchirurgie. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86804-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86804-7_2
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-642-86805-4
Online ISBN: 978-3-642-86804-7
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