Zusammenfassung
An Stelle des ursprünglichen Verfahrens von Dührssen bedient man sich heute allgemein der Hysterotomia vaginalis anterior (s. S. 72) von Bumm. Hier soll nur auf das Anwendungsgebiet dieser Operation eingegangen werden, um die Mißverständnisse zu klären, die die Benennung Kaiserschnitt erwecken könnte. Der vaginale Kaiserschnitt beseitigt lediglich den Widerstand des Muttermundes und kommt daher selbstverständlich nicht in Frage, wenn ein Mißverhältnis zwischen Becken und kindlichem Schädel infolge eines engen Beckens besteht und so die Geburt behindert wird. Das Anwendungsgebiet beschränkt sich also nur auf die Fälle, in denen unter normalen Raumverhältnissen bei noch nicht völlig erweitertem Muttermund eine Geburtsbeendigung erforderlich ist. Eine vaginale Sectio kann ausgeführt werden in gewissen Fällen von Eklampsie und immer dann, wenn die Geburt im Interesse der Mutter oder der Frucht per vias naturales beendet werden soll, während der Muttermund noch einen Widerstand bildet. Ausnahmsweise ist sie auch bei Placenta praevia (siehe Kapitel XIV) in Erwägung zu ziehen, falls man nach Beseitigung des Weichteilwiderstandes vaginal entbinden kann.
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© 1952 Springer-Verlag OHG. In Berlin, Göttingen and Heidelberg
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Burger, K. (1952). Der vaginale Kaiserschnitt. In: Geburtshilfliche Operationslehre. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86799-6_22
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