Einige Bemerkungen über die Regulation von Genaktivitäten in Riesenchromosomen

Zusammenfassung

Wie Herr Mechelke ausführte, dürfen wir heute mit groβer Sicherheit die Puffs in den Riesenchromosomen der Dipteren als morphologische Anzeichen für Genaktivitäten ansehen. Aus den Befunden am Puff-muster folgt daher, daβ die Genaktivitätsmuster gewebe- und stadien-spezifisch sind. Damit stellt sich die Frage nach den Faktoren, die diese Gewebe- und Stadienspezifität des Genaktivitätsmusters realisieren und die das Aktivitätsverhalten der einzelnen Loci kontrollieren. Ahnlich der Unterscheidbarkeit von Gewebe-und Stadienspezifität der Aktivitäts-muster lassen sich einzelne Genaktivitäten, die im Zusammenhang mit dem Grund- oder Funktionsstoffwechsel eines Gewebes stehen, von solchen unterscheiden, die im Zusammenhang mit Entwicklungsleistungen stehen. Der Einfachheit halber wollen wir hier beide Gruppen getrennt besprechen, obwohl die Zuordnung eines Puffs manchmal willkürlich erscheint und in jedem Fall erst nach einer genauen Einzelanalyse möglich ist. Wir beginnen mit dem Teil der Gene, dessen Aktivität offenbar nicht im Zusammenhang mit Entwicklungsprozessen steht [3, 4].