Zusammenfassung
In der Praxis und Lehre von den Transplantationen gibt es Grundsätze anatomisch-technischer und biologischer Art. Erstere befassen sich mit den Anforderungen in bezug auf trockenes, schonendes Operieren, auf etwaige Stielverhältnisse und den Implantationsort bzw. die Implantationsweise (Gefäßnaht) bei der tierexperimentellen Nierentransplantation an den Hals. Die Bedeutung derartiger Faktoren für das Gelingen einer Transplantation steht aber weit hinter derjenigen biologischer, funktioneller Anforderungen zurück. Autotransplantationen — frei und gestielt — sind nahezu die einzigen, mit deren Erfolg zu rechnen ist. Gewebe, die einem anderen, wenn auch artgleichen Organismus — Homoiotransplantation — entstammen, heilen im allgemeinen nicht an, ungeachtet der höchstentwickelten Technik. Unterschiede der Eiweißindividualität sind daran schuld. Die moderne Kenntnis der Blutgruppen im Zusammenhang mit der Transfusion hat diese Unverträglichkeit der Homoiotransplantate unserem Verständnis nähergerückt. Es hieß schon, daß eine Aussicht auf Anheilen eines Homoiotransplantates vielleicht noch bei Rassengleichheit und naher Blutsverwandtschaft (Mutter-Tochter) bestehe. Dahinter könnte Blutgruppengleichheit oder -verträglichkeit (Breitner) stecken. Und neuerdings wurden Stimmen laut, eine Homoiotransplantation nur noch bei Blutgruppengleichheit zu versuchen, da sonst kein Erfolg möglich sei. Übrigens garantiert sie den Dauererfolg dieser Überpfanzung nicht. Es drohen sogar große Gefahren bei Blutgruppenungleichheit im — durchaus seltenen — Fall gestielter Homoiotransplantation. Es können sich unerwartet schnell Gefäßverbindungen ausbilden und beide Teile, Spender und Empfänger des Stiellappens, sind in kurzem der serologischen Gefahr unzulässiger andauernder Bluttransfusion ausgesetzt. Die Folgen, Ikterus, Anämie, Hämolyse, Kollaps, werden durch enge Verwandtschaft (Schwestern) nicht verhütet (Reinhard).
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© 1949 Springer-Verlag Berlin, Göttingen and Heidelberg
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van Gelderen, C. (1949). Transplantationen. Wundheilung. Geschwülste. Haut. In: Funktionelle Pathologie in der Chirurgie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86783-5_16
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