Experimentelle Untersuchung irreversibler Magnetisierungsprozesse. Der Barkhausen-Effekt

Zusammenfassung

In 24.3.1 (s. Abb. 24.4) haben wir uns überlegt, daß eine Bloch-Wand unter der Wirkung eines kontinuierlich wachsenden Feldes immer abwechselnd ein Stück weit reversibel bewegt wird, d. h. eine kontinuierliche Folge von Gleichgewichtszuständen durchläuft, und eine Strecke irreversibel vorrückt. Die irreversible Bewegung der Wand erfolgt ohne weitere Felderhöhung und mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit, welche in Metallen im wesentlichen durch Wirbelströme bestimmt ist. Wir haben demnach zu erwarten, daß die Magnetisierungskurve I(H) überall dort, wo irreversible Wandverschiebungen zur Magnetisierungsänderung beitragen, keine glatte Kurve ist, sondern entsprechend Abb. 25.1 die Form einer unregelmäßigen Treppe hat. Um diese Treppe sichtbar zu machen, bedarf es, wie wir später sehen werden, bei normalen Werkstoffen einer etwa 10⁹ fachen Vergrößerung der in üblicher Größe aufgezeichneten Magnetisierungskurve.