Grundzüge der Physiologie der Ernährung und des Stoffwechsels und Ernährungsregime

Zusammenfassung

Ernährungsfragen und -Vorschriften sind uralt. Meist gelten sie religiösen und kultischen Zwecken. Gleichwohl finden sich Angaben auch über die medizinische Bedeutung der Ernährung und die Wichtigkeit einer geregelten Diät bei gewissen Krankheiten vereinzelt schon bei den Chinesen, Indern, Ägyptern, Babyloniern und Hebräern (Hintze), aber erst bei den Griechen nahmen sie festere Gestalt an und wurden systematisch in die Therapie eingebaut. „Ein Ganzes ist die Ernährung, eine Vielheit sind die Nahrungsmittel“, erkannte schon Hippokrates (460 bis 364 v. Chr.). Für ihn stand eine richtige Diät im Zentrum der Hygiene und der Behandlung der meisten Erkrankungen, wobei der Begriff der Diät allerdings viel weiter gezogen wurde, als es heute der Fall ist. Ja, die ganze Heilkunst beruhte bei ihm auf der Unterscheidung der zuträglichen und schädlichen Nahrungsmittel und der Erfindung ihrer zweckmäßigen Zubereitung, wie er in zahlreichen Kapiteln seines Buches Πεϱί διαίτης auseinandersetzt. „In cibo posita est medela“, lehrte schon vor 2000 Jahren Aretius von Kappadocien. Auch die großen Philosophen Plato und Aristoteles befaßten sich mit Ernährungsvorschriften. So forderte Plato von den Bürgern seines Idealstaates, sie sollten sich von Brot und Brei aus Gerste und Weizen und als Zukost von Salz, Oliven, Käse, Zwiebeln und Gemüse nähren. Akron aus Agrigent schrieb ein Buch über die,Nahrung Gesunder“ (vgl. Bommer). Der Römer Celsus, kein Arzt, sondern ein gebildeter Laie, brachte in seinem großen, in der 1.