Zusammenfassung
Augenzeugen großer Erdbeben berichten übereinstimmend, daß das eigentlich Erschreckende an ihrem Erlebnis die Heftigkeit der Stöße und vor allem das Unvorhersagbare daran war. Bei einer solchen Katastrophe,die in Sekundenschnelle die vertraute Umgebung völlig zerstört und umgestaltet, hat sich allzu oft das selbstverständliche Überlegenheitsgefühl des Menschen in absolute Hilflosigkeit verwandelt. Darum hat der Mensch Erdbeben immer gefürchtet. In vielen Ländern schreibt die Legende Erdbeben grotesken Ungeheuern zu, die die Erde tragen. Eine alte japanische Überlieferung berichtet, daß ein großer Katzenwels (Namazu) unter der Erde liege und durch Herumwälzen und Schlagen seines Körpers die Erdbeben verursache (siehe Abbildung auf der gegenüberliegenden Seite). Die Tätigkeit des Namazu wurde von einem Gott (Daimyojin) durch Schläge mit einem großen Steinschlögel in Schranken gehalten. Wenn jedoch die Aufmerksamkeit des Daimyojin einmal abgelenkt war, bewegte sich der Namazu und die Erde bebte.
Man sagt, die Erde bebte fieberkrank.
— SHAKESPEARE, Macbeth, II, 3
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1984 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
About this chapter
Cite this chapter
Bolt, B.A., Gutdeutsch, R. (1984). Wo Erdbeben vorkommen. In: Erdbeben. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86620-3_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86620-3_1
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-540-12753-6
Online ISBN: 978-3-642-86620-3
eBook Packages: Springer Book Archive