Zusammenfassung
In vielen Fällen aber wird man annehmen müssen, daß die nach dem Erreichen des Resistenzalters in den Körper eingedrungenen oder wie in anderen Beispielen experimentell übertragenen Krankheitskeime zu einer latenten Infektion führen. Infektionserreger, welche infolge der inaktiven Resistenz sich nicht entwickeln können oder infolge der aktiven Resistenz weitgehend gehemmt sind, so daß sie ihre Virulenz nicht geltend machen können, sind trotzdem in der Lage, sich in einem latenten Zustand über lange Zeit hin in dem befallenen Körper zu halten und vielleicht auch sich innerhalb gewisser Grenzen am befallenen Ort zu vermehren (Beispiel Fleckfieber und andere Rickettsiosen). Bakterien können dann bestimmte Körperorgane oder Gewebe besiedeln, ohne daß in diesen pathologische Veränderungen entstehen; insbesondere können Krankheitskeime in Lymphdrüsen, in die sie aus der zugehörigen Region eingeschleppt wurden, aber auch in der Milchdrüse oder im Tumorgewebe überdauern. Dieser latente Zustand kann dann wie bei der Toxoplasmoseinfektion durch äußere oder innere Umstände aktiviert bzw. reaktiviert werden3. An eine solche Aktivierung wird man auch bei der Entstehung der obenerwähnten listerienbedingten Cystitis bei Schwangeren denken müssen4.
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© 1956 Springer-Verlag Ohg. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Beiling, R., Ehrich, W., Letterer, E., Roulet, F. (1956). Latente Infektion. In: Beiling, R., Ehrich, W., Letterer, E., Roulet, F. (eds) Entzündung und Immunität. Handbuch der Allgemeinen Pathologie, vol 7 / 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86598-5_31
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