Zuordnung

Zusammenfassung

Die Molekülschwingungsspektren (Raman- und Infrarotspektren) ermöglichen eine Vielzahl von Aussagen über physikalische und chemische Eigenschaften der Moleküle. So sind z. B. die Frequenzen ? abhängig von den Atommassen, von den Bindungskräften und vom geometrischen Aufbau der Moleküle, während die Intensitäten außerdem von der Ladungsverteilung im Molekül, d. h. vom Charakter der chemischen Bindung abhängig sind (s. Ziff. 39 h). Der erste Schritt einer Auswertung dieser durch das Experiment vermittelten Aussagen ist die Zuordnung der Spektren. Man versteht darunter die Ermittlung einer bestimmten Schwingungsform des Moleküls zu jeder Schwingungsfrequenz. Diese Zuordnung ist eigentlich die Grundlage jeder weiteren theoretischen Auswertung der experimentellen Ergebnisse. Sichere Zuordnungen konnten bisher nur für die Spektren relativ einfacher Moleküle angegeben werden, während man in komplizierteren Fällen lediglich auf Vermutungen angewiesen war. Dies hat vor allem drei Gründe: 1. Das mit einer Zuordnung verknüpfte mathematische Problem ist von einer gewissen Grenze an in Strenge nicht mehr lösbar. Man muß dann Iterationsverfahren anwenden (s. Ziff. 56). 2. Der für eine Zuordnung nötige Rechenaufwand ist schon in einfachen Fällen groß und wächst rasch mit der Zahl der miteinander gekoppelten Schwingungen. 3.