Exokrine Pankreaszelle

Zusammenfassung

Die vielfältige Organisation einer exokrinen Pankreaszelle ist sehr eindrucksvoll. Offensichtlich stellen die Membranen und die von ihnen begrenzten Zwischenräume, die über das gesamte Zytoplasma verteilt sind, die Produktionsstätte der von diesen Zellen gelieferten Verdauungsenzyme dar. In der Tat haben die modernen wechselseitigen Ergebnisse der elektronenmikroskopischen und biochemischen Forschung uns ziemlich genau verstehen gelehrt, welche Rolle diese verschiedenen Zellbestandteile bei der Synthese und dem Sekretionsprozeß spielen. Die wohlbekannte Basophilie der Azinuszellen wird auf die Anwesenheit großer Mengen von Ribonukleoproteinen (RNP) zurückgeführt, die in der elektronenmikroskopischen Aufnahme in Form von feinen, dichten Partikeln zutage treten und Ribosomen genannt werden (siehe Einsatzbild, R). In Zellen, welche Proteine für die Ausschleusung bereitstellen, sind die Ribosomen charakteristischer-weise mit der äußeren Oberfläche der abgeflachten Zisternen des endoplasmatischen Retikulum (ER) vergesellschaftet, welche in parallelen Bündeln angeordnet sind. In dem vorliegenden Bild wird deutlich, daß diese Zisternen und einige Mitochondrien die lateral und basal vom Kern gelegene Region des Zytoplasma einnehmen. Innerhalb der von Membranen begrenzten Zisternen wird das Sekret entsprechend seiner durch RNP gesteuerten Synthese zuerst abgesondert. Das Sekretionsprodukt bahnt sich dann seinen Weg vom Innern des granulierten endoplasmatischen Retikulum zu den Bläschen des ausgedehnten Golgi-Apparates (G). Hier werden die Proteine zu Tropfen oder Granula zusammengepackt, die an Größe zunehmen und zu den Zymogengranula der apikalen Region. der Azinuszelle werden. Die Bläschen des Golgi-Apparates, die möglicherweise in wechselndem Zusammenhang mit dem granulierten endoplasmatischen Retikulum stehen, werden als besondere Einrichtung betrachtet, welche die Sekretionsprodukte vor ihrer Ausschleusung verdichtet. Deshalb sind die Zymogengranula solange sie in der Zelle sind, von Membranen des Golgi-Apparates umschlossen. Bei hungernden Tieren werden die Granula im apikalen Zytoplasma gespeichert, aber bei Nahrungszufuhr werden sie freigesetzt und gelangen frei von ihrer membranösen Umhüllung in die Gänge der Drüse.

Aus dem Pankreas der Fledermaus (Myotis lucifigus) Vergrößerung 13 500fach Einsatzbild 62 000fach