Zusammenfassung
Wenn ich diese Reminiszenzen aus unserer Jugendzeit dem Pfleger der kulturellen Interessen Münchens widme, so hoffe ich in ihm manche Saite zum Anklingen zu bringen. Ich will nur von Menschen reden, die damals um die Jahrhundertwende sich über ihren Beruf hinaus dem öffentlichen Leben gewidmet und das kulturelle Leben der Stadt mit bestimmt haben. Dieser Stadt, zu deren Lob kein Geringerer als der berühmte Straßburger Nationalökonom Georg Friedrich Knapp auf der Tagung des für seine Zeit bedeutsamen Vereins für Sozialpolitik, in welchem sich die aufgeschlossensten Köpfe des damaligen Deutschland, Nationalökonomen, Sozialreformer, Staatsmänner, Industrielle vereinigten, 1901 beim Bankett im Künstlerhaus ausführte: „Was ist es, das wir Nicht-Münchener an München lieben? Es ist das gemütliche München. Nicht die banale Gemütlichkeit, wie sie von vielen verstanden wird, nein, eine höhere Gemütlichkeit, das ist das Fehlen des Fexentums, des Nur-Fachsimpelns, d. h. daß der Gelehrte ein Mensch bleibt und an vielen Stellen außer seinem Fach sich betätigt.
Festsdirift für Hans Ludwig Held, Mündien: Karl Alber 1950.
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© 1954 Verlag von J. F. Bergmann
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Hohmann, G. (1954). Erinnerungen. In: Ein Arzt Erlebt Seine Zeit. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86486-5_37
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag
Print ISBN: 978-3-8070-0235-4
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