Zusammenfassung
Die Methode des Plasma-Gels. Carrel stellte seine Kulturen durch Einbettung eines kleinen Gewebsstückes in ein Gel aus Blutplasma und Embryoextrakt her. Darüber wurde als Nährlösung eine Mischung von Serum, Embryoextrakt und physiologischer Salzlösung gegeben und in regelmäßigen Zeitabständen erneuert. Aus dem Gewebsstück wandert unter solchen Bedingungen eine große Zahl von Zellen in das umliegende Gel aus, und in der geräumigeren Umgebung beginnen sich dann gewisse Zelltypen zu vermehren, so daß nach einiger Zeit Teile des durch Zellauswanderung und Zellvermehrung größer gewordenen Gewebsstückes in ein neues Plasma-Gel überpflanzt werden können. Die offensichtlichen Nachteile dieser Methodik sind bereits von Earles Gruppe im Zusammenhang mit den Bemühungen zur Einführung von Verbesserungen formuliert worden [209]: die Herstellung des Plasma-Gels ist technisch schwierig; dazu wird häufig das Gel trübe oder verflüssigt sich im Laufe der Inkubation; die quantitative Erfassung des Wachstums der Kultur sowie die Unterscheidung zwischen Zellvermehrung und Zellauswanderung ist nur bedingt möglich; die Zellen können ferner von dem halb festen Kulturmedium nicht abgetrennt werden, und da dieses Medium chemisch völlig Undefiniert ist, wird die Brauchbarkeit solcher Kulturen in mancher Hinsicht außerordentlich eingeschränkt. Anderseits ist zu betonen, daß diese Kritik an der Methode des Plasma-Gels für deren Anwendung in der Organkultur in wesentlich geringerem Maße gerechtfertigt ist, indem diese Technik in vielen Fällen eine Erhaltung der spezifischen Struktur des Gewebs- oder Organstücks zu gewährleisten hilft.
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Schindler, R. (1965). Methodische Grundlagen. In: Die tierische Zelle in Zellkultur. Recent Results in Cancer Research / Fortschritte der Krebsforschung / Progrès dans les recherches sur le cancer, vol 1. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86382-0_2
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