Zusammenfassung
Trotz großer Vielfalt der Formulierungen im Einzelnen ist die Rechtsphilosophie des Mittelalters von unerhörter Einförmigkeit im Wesentlichen. Sie kulminiert in der Rechtsphilosophie des Thomas Aquinas, der ihr bekanntlich einen längeren Abschnitt seiner Summa Theologica gewidmet hat. Und diese Rechtsphilosophie wird auch heute noch von denjenigen katholischen Denkern vorgetragen, die in des hl. Thomas Lehrgebäude den vollendeten Ausdruck der philosophia perennis sehen. Es ist nämlich auf dem Gebiet der Rechtsphilosophie so, daß der Übergang von Augustin und den in ihm enthaltenen platonischen Elementen zu Thomas Aquinas und seiner aristotelischen Einstellung gar keine besonders deutliche Wendung bedeutet, zumal gerade auf diesem Gebiet Thomas Aquinas unter Ablehnung von Aristoteles an mittelalterlich-christlichen Anschauungen festhält, wie er ja auch auf dem Gebiet der Staatslehre dem Aristoteles entgegen die Monarchie als beste Staatsform erklärt, und zwar nicht eine weltlich beschränkte oder konstitutionelle Monarchie, sondern eine nur von der Kirche her im Sinne christlicher Gerechtigkeit auf geistlichem Gebiet beschränkte.
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Literatur
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Gilson, Étienne: Le thomisme (1927) (das heute führende Werk über die Gesamtkonzeption des Thomas von Aquin; zum Recht s. Kapitel XV).
Jenks, Edward: Law and Politics in the Middle Ages (1919).
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Friedrich, C.J. (1955). Das Recht als Teil und Spiegel der göttlichen Weltordnung: Thomas Aquinas und die Scholastik. In: Die Philosophie des Rechts in Historischer Perspektive. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86332-5_6
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