Zusammenfassung
Die Bewertung und der Vergleich verschiedener bisher vorliegender Häufigkeitsstatistiken über Transfusionsstörungen macht die allergrößten Schwierigkeiten; zunächst einmal deshalb, weil es teilweise vom subjektiven Ermessen des beobachtenden Klinikers abhängt, was er als Transfusionsstörung oder gar als Transfusionsschaden bzw. „Zwischenfall“ bezeichnet. Einzelne Beobachter werten nur die ausgesprochenen „Zwischenfälle“, also bedrohliche Ereignisse, die den transfundierenden Arzt in jedem Fall zu nachträglichen serologischen Untersuchungen veranlassen. Andere fassen bereits ein Frösteln oder eine geringe Temperatursteigerung als Störung auf. Außerdem kommt man zu ganz verschiedenen Ergebnissen, wenn man es dem transfundierenden Arzt selbst überläßt, das zu melden oder dem nachzugehen, was er als Störung auffaßt. Psychologische Momente spielen hier hinein, Ängstlichkeit und besonderes Verantwortungsgefühl auf der einen Seite, eine gewisse psychische Robustheit auf der anderen Seite, in jedem Falle jedoch eine Neigung, über gut ausgegangene Zwischenfälle zur Tagesordnung überzugehen, um mögliche Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Das sei keine Kritik, sondern nur eine Feststellung immer wieder beobachteter Tatsachen, die besonders für klinische Assistenten zutreffen und psychologisch verständlich erscheinen.
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© 1955 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Wigand, H. (1955). Häufigkeit von Transfusionsstörungen. In: Die Nicht-Hämolytischen Bluttransfusionsstörungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86320-2_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86320-2_5
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