Zusammenfassung
Das Bedürfnis nach Überschaubarkeit der unendlichen Vielfalt leib-seelischer Veränderungen in der Kindheit und Jugendzeit hat frühzeitig den Wunsch nach einer gedanklichen Gliederung der zeitlichen Abfolge des Entwicklungsgeschehens wachgerufen. Die ersten Bemühungen um eine solche Ordnung galten der Feststellung von »Leistungsstufen«.15 Der Zeitraum gleicher Leistungshöhe bzw. der Zeitpunkt des Erwerbs neuer Funktionen (z. B. der Fortbewegung, des Sprechens usw.) können zwar für jedes Kind verschieden sein. Die Art ihrer Reihenfolge ist jedoch stets dieselbe. Die weitere Beobachtung, daß sich das Entwicklungsgeschehen nicht gleichförmig, sondern im Wechsel von allmählichem Wachstum und sprunghaften »Schüben« 16 vollzieht, ebnete bald den Weg für eine Auffassung der Entwicklung als einem zeitlichen Nacheinander von jeweils in sich geschlossenen »Stufen«. A. Busemann lenkte schließlich die Aufmerksamkeit auf den Wechsel von Lebensabschnitten erhöhter Erregbarkeit mit solchen der Beruhigung. Seine Hypothese, daß sich dieser Wechsel in gesetzmäßigen, annähernd gleichen zeitlichen Abständen wiederholt, wurde zur Grundlage einer speziellen »Phasenlehre«.
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© 1964 Johann Ambrosius Barth München
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Neumann, O. (1964). Die Entwicklungsphasen. In: Die Leibseelische Entwicklung im Jugendalter. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86308-0_2
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