Die übrigen Kulturgebiete

Zusammenfassung

Dasselbe Verhältnis zum Leben, wie es hier für die Kunst und die Wissenschaft entwickelt wurde, gilt zugleich auch für die übrigen großen Kulturgebiete, für die Religion, das Recht, die Wirtschaft usw. Es ist daher notwendig, das bisher an diesen beiden einzelnen Fällen Verdeutlichte zugleich in seiner Allgemeinheit zu entwickeln. Wir knüpfen dazu noch einmal an die bisherigen Stufen des Gedankengangs an. Der erste lebensphilosophische Impuls, wie er im Sturm und Drang am reinsten verwirklicht war, aber sich mit dem Einsetzen jeder neuen lebensphilosophischen Welle in typischer Form wiederholt, richtet sich allgemein gegen jeden Zwang dieser festen Formen, weil sie als etwas erscheinen, das die freie Entfaltung des Lebens behindert. Aber nach dem ersten leidenschaftlichen Ansturm wird regelmäßig auch wieder die Notwendigkeit dieser festen Formen erkannt. Und so entsteht das typisch lebensphilosophische Problem, nach der Funktion dieser objektiven Gebilde für das menschliche Leben zu fragen. So war uns die Frage sowohl bei den logischen Begriffen als auch bei den künstlerischen Formen schon begegnet.