Skip to main content

Beziehungen zwischen Hormonen und Tumorwachstum

  • Chapter
Book cover Die hormonale Therapie maligner Tumoren

Part of the book series: Heidelberger Taschenbücher ((HTB,volume 41))

  • 14 Accesses

Überblick

Zwischen Endokrinologie und Onkologie bestehen vielfältige Beziehungen und Abhängigkeiten, deren Studium in vollem Fluß ist. Eine ganze Reihe wichtiger Erkenntnisse über Wesen und Ausbreitung der Neoplasien stammt aus diesem Grenzgebiet der Onkologie. Das Verständnis der Carcinogenese durch endogene und exogene Faktoren ist auf Grund verschiedener Manipulationen am endokrinen Gleichgewicht bei Versuchstieren vertieft worden. Das während langer Zeit aufrecht gehaltene Dogma des autonomen Wachstums aller bösartigen Tumoren konnte durch die erstaunliche Wirkung der Kastration bei Patienten mit Mamma- und Prostatacarcinom widerlegt werden. Jedoch hat nicht nur die Onkologie aus der endokrinologischen Forschung Gewinn gezogensondern umgekehrt auch die Endokrinologie aus Beobachtungen an Krebspatientenbesonders an solchen mit Tumoren die große Hormonmengen produzieren und dadurch zu klassischen Krankheitsbildern führen (z. B. zum Cushing-Syndrom). Geschichtlich gesehen entwickelten sich Onkologie und Endokrinologie ungefähr zur gleichen Zeit d. h. um die Jahrhundertwende zu experimentell fundierten klinischen Wissenschaften wobei sie sich immer wieder gegenseitig befruchtet haben.

Es ist wahrscheinlich, daß wir erst dann die Gesetze der Entstehung und der Ausbreitung maligner Tumoren verstehen werden, wenn die normalen Wachstumsvorgänge auf molekularbiologischer Ebene klar geworden sind. So wird jede Wachstumsforschung gleichzeitig zur Krebsforschung. Umgekehrt kann das Studium onkologisdier Fragestellungen zu neuen Erkenntnissen der allgemeinen Biologie führen, wie z. B. Ergebnisse der Chromosomen- und Virusforschung beweisen. Die praktische Medizin, die täglich mit der Behandlung bösartiger Geschwülste konfrontiert wird, kann jedoch nicht auf die endgültige Lösung der Grundlagenprobleme warten, sondern muß vorläufig durch Empirie gefundene therapeutische Mittel einsetzen. Es ist durchaus denkbar, daß — in Analogie z. B. zur klinischen Anwendung des Penicillins lange vor der Klärung seines Wirkungsmechanismus — kurative Krebsbehandlungsmethoden zur Verfügung stehen werden, bevor die Art ihrer Tumorwirkung verstanden wird.

In drei verschiedenartigen experimentellen bzw. klinischen Beobachtungen treten die engen Beziehungen zwischen Endokrinologie und Onkologie besonders deutlich zu Tage:

Tumorinduktion durdi Störung des hormonalen Gleichgewichtes;

hormonale Beeinflussung des Tumorwadistums;

hormonproduzierende Neoplasien.

Kenntnisse und Forschungen auf dem Gebiet der Tumorinduktion betreffen vorwiegend Tierversuche, die beiden anderen Gebiete gehören hauptsächlich der Klinik an.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1968 Springer-Verlag Berlin · Heidelberg

About this chapter

Cite this chapter

Martz, G. (1968). Beziehungen zwischen Hormonen und Tumorwachstum. In: Die hormonale Therapie maligner Tumoren. Heidelberger Taschenbücher, vol 41. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86282-3_1

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86282-3_1

  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

  • Print ISBN: 978-3-540-04185-6

  • Online ISBN: 978-3-642-86282-3

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics