Zusammenfassung
Mit der Bewegung unseres Planeten um sein Zentralgestirn, die Sonne, ist es ähnlich wie mit ihrer Achsendrehung: Sie kommt uns nicht unmittelbar zum Bewußtsein, und wenn der Himmel ständig mit einer dichten Wolkendecke verhangen wäre, so würden wir schwerlich etwas von ihr wissen. Ja, selbst der geschickte Physiker, der durch seine Experimente die Rotation des Erdkörpers beweisen könnte, würde uns kaum davon zu überzeugen vermögen, daß die Erde um jene unsere Tage erhellende Lichtquelle eine kreisförmige Bahn von gewaltigem Durchmesser beschreibt. Unser Wissen um diese merkwürdige und geheimnisvolle Bewegung stützt sich ausschließlich auf das Gesamtbild von den Vorgängen im Weltall, das sich uns in jahrtausendelanger Forschung enthüllt hat — wir glauben an ihre Wirklichkeit, weil sie allein die Voraussetzung dafür ist, daß wir die komplizierten Bewegungen der Himmelskörper, die wir beobachten, durch ein einziges mechanisches Gesetz von unerhörter Größe und Einfachheit beschreiben und damit verstehen können.
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Lat.: sidera = die Gestirne.
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© 1955 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Stumpff, K. (1955). Die Erde wandert um die Sonne. In: Die Erde als Planet. Verständliche Wissenschaft, vol 42. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86251-9_5
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