Klinische Beobachtungen und Feststellungen

Zusammenfassung

Trotz der gut gesicherten Daten zur Altersmetabolie des Hirnorgans muß jede klinische Bearbeitung des Themas mit großen Schwierigkeiten rechnen. Mit dem Umstand des individuellen Alterns und der häufig unzureichenden oder gar feh lenden Gewißheit von nur physiologischen, noch nicht pathologischen Alterns-veränderungen am Hirn — verstärkt durch mangelnden Einblick in die Vorgeschichte — sind schon die wichtigsten genannt. Sie sind im Grunde umfangreicher, weil beginnende pathologische Veränderungen am Hirn infolge „kompensatori scher“, „eigenregulativer“ Möglichkeiten und Maßnahmen klinisch noch unerkennbar sein können. Man hat weiter erfahren müssen, daß hinter der Fassade anscheinend rein psychologisch bedingten, von reaktivem Beiwerk begleiteten Kräfte-nachlassens schon der schwelende Hirnprozeß stehen kann (Beringer und Mallison). Die Erfahrung setzt deshalb auch bei günstigen Voraussetzungen (Vorgeschichte) allzu schematischen Vorstellungen eine Grenze. Die Ausgangslage des vom Trauma betroffenen alternden Hirns ist nur selten eindeutig bestimmbar. Eine zusätzliche Unsicherheit ist durch die häufig genug schwer zu entscheidende Diskussion um den Grad des Traumas (Commotio—Contusio) gegeben. Trotzdem wird man auf eine Bearbeitung des so dringlichen Themas nicht verzichten, weil ein näherer Einbick nur von der Klinik her zu erhoffen ist. Die entscheidende Frage ist, wie eine derartige Bearbeitung zu gestalten ist, um bei dem so unübersichtlichen Gebiet zu brauchbaren Ergebnissen, vielleicht sogar zu Regeln zu kommen.