Zusammenfassung
Untersuchen wir die — übrigens der Zahl nach nicht sehr umfangreiche — einschlägige Literatur zum Planungsverhalten von Arbeitern, so stoßen wir fast durchgängig auf die Auffassung, daß den Arbeitern langfristiges Planen fremd ist oder anders ausgedrückt, daß „der“ Arbeiter „von der Hand in den Mund“ lebt. Wir finden diese Ansicht nicht nur in der deutschen, sondern ebenfalls in der amerikanischen Literatur vertreten. Es fällt auf, daß man trotz der im wesentlichen unterschiedlichen Erklärungsversuche hüben und drüben zu demselben Ergebnis kommt. Das mag einer der Gründe dafür sein, warum dieses Vorstellungsmuster bis in die jüngste Zeit relativ unangefochten geblieben ist. Wir wollen hier nur zwei charakteristische Positionen herausgreifen: erstens die These von P. Jostock 1 und zweitens die für die amerikanische Forschung richtungweisende Studie von L. Schneider und S. Lysgaard.2
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Literatur
P. Jostock, Gibt es noch ein Proletariat?, in dem gleichnamigen Band der Sammlung res novae, Bd. 15, Frankfurt 1962.
L. Schneider und 5. Lysgaard, The deferred gratification pattern - A preliminary study, in: Am. Sociol. Review, 18, 1953, S. 142–149.
M. A. Straus, Deferred Gratification, Social Class, and the Achievement Syn-drome, in: Am. Sociol. Review, 27, 1962, S. 326–335.
Vgl. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 1963, S. 269.
Vgl. U. Tensi, Einkommen, Eigentumsbildung und Schichtzugehörigkeit, in: Soziale Welt 10, 1959, S. 212.
W. Jaide, Selbstzeugnisse jugendlicher Industriearbeiterinnen, in: G. Wurzbacher u. a., Die junge Arbeiterin, München 1958, S. 52.
Vgl. Wirtschaft und Statistik, Hg. Statistisches Bundesamt, Heft 2, 1964, S. 75.
Ch. Lorenz, Forschungslehre der Sozialstatistik, Bd. 2, Berlin 1963, S. 309. Zahlen hierzu s. S. 337.
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© 1966 Johann Ambrosius Barth München
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Grimm, S. (1966). Das für und Wider der These von der „Fehlenden Langfristigen Planung“. In: Die Bildungsabstinenz der Arbeiter. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86217-5_6
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