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Germanentum, Antike, Christentum. Die soziale und wirtschaftliche Kultur der Frühzeit

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Deutsche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

Part of the book series: Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft ((ENZYKLOP.STAAT))

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Zusammenfassung

Vorbemerkung. Eine Darstellung der deutschen Sozial- und Wirtschafts- geschichte kann — da ja Deutschland nur ein Teilgebiet des Abendlandes ist — sich nicht darauf beschränken, nur diejenige Zeit zu behandeln, die im Sinne der allgemein-politisdien Geschichte mit der Begründung eines selbständigen Deutschland als politische Einheit beginnt, auch nicht etwa auf jene Zeit, seit der das Wort „deutsch“ verwandt wird. Dabei ist es für unsere Aufgabe gleichgültig, ob dieses Wort die deutsdie Sprache als die des Volkes gegenüber dem Latein der Kirche abgrenzen soll (etwa seit dem 9. Jh.), oder ob es schon von Anfang an als Bezeidtinung für deutsdhes Land und Leute gebraucht worden ist (und zwar zuerst in der Frühkarolingerzeit in dem heutigen Wallonien, also dort, wo deutsches und sich neu herausbildendes französisches Volkstum aufeinanderstießen). Wir müssen vielmehr, wenn wir die deutsche, ja die gesamte abendländische Geschichte verstehen wollen, weiter zurüdkgreifen und die Tatsache ins Auge fassen, daß das, was uns als deutsches Volk und deutsdie Kultur, als eine der Sonderformen der abendländischen Kultur entgegentritt, auf drei Quellen zurüdtzuführen ist. Die eine ist das Germanentum das sich als Sonderbildung aus der indogermanischen Völkerfamilie herausschälte und im Zuge eines sich über Jahrhunderte hin erstrekkenden Wanderungsprozesses die vielfadi angetroffene Vorbevölkerung teils verdrängte, teils aber in sich aufnahm und dabei eine hohe Kultur als fruchttragendes Erbe mitbradite. Diese Kultur darf nicht untersdiätzt werden, weil sie uns nicht in geschriebenen Quellen entgegentritt, sondern sich nur der frühgesdiiditlichen Forschung, speziell der „Spatenwissensdiaft“, erschließt. Die zweite Quelle ist die antike Kultur, die mit all dem Erbe, das diese von den orientalischen Kulturen übernommen hat, vorwiegend in der speziellen Prägun der spätrömischen Zeit vermittelt wurde. Die dritte Quelle ist das Christentum, das wohl als besondere Kraft zu werten ist, auch wenn es in enger Verbindung mit dem Kulturerbe der Antike das neu entstehende Abendland durchdrang und mitgestaltete.

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© 1966 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Lütge, F. (1966). Germanentum, Antike, Christentum. Die soziale und wirtschaftliche Kultur der Frühzeit. In: Deutsche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86195-6_1

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