Zusammenfassung
In der offenen Herzchirurgie ergibt sich bei einer Reihe von Operationen die Notwendigkeit, das Herz künstlich stillzulegen. Die Ischaemietoleranzzeit eines gesunden normothermen Herzens liegt in der Größenanordnung von 60 Minuten. In der Kardiochirurgie sind aber die zu operierenden Herzen in verschiedenem Maße vorgeschädigt. Somit ist es erforderlich, intraoperativ die Ischaemietoleranz des Herzens künstlich zu verlängern, das heißt, den Sauerstoffbedarf zu senken oder den Abbau der energiereichen Phosphate zu blockieren. Das Erste kann durch Hypothermie, das Zweite durch Verwendung von kardioplegischen Substanzen erreicht werden. Experimentelle und klinische Untersuchungen ergaben, daß das von KIRSCH eingeführte Kardioplegin wirksam die Ischaemietoleranz verlängert (4, 5, 6, 7). Nach den Postulaten von BRETTSCHNEIDER (1) sind bei der Ischaemietoleranz folgende Faktoren von großer Bedeutung:
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vor der Ischaemie die Speicherung von Energiereserven und Reduktion des Energieumsatzes
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während der Ischaemie kleiner Energieumsatz und
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nach der Ischaemie Möglichkeiten der raschen Erholung.
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Literaturverzeichnis
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Kalmar, P., Bleese, N., Kirsch, U., Pokar, H., Rodewald, G. (1974). Einflüsse, die die Ischaemietoleranz des Künstlich Stillgeleg — Ten Herzens Bestimmen. In: Lawin, P., Morr-Strathmann, U. (eds) Deutsche Gesellschaft für Anaesthesie und Wiederbelebung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86194-9_44
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