Die Urfäserchen (Protofibrillen, Protofibrils, Miofilament)

Zusammenfassung

Im Längsschnitt einer Muskelfibrille erkennt man die Urfäserchen in der Form einer Parallellängsstreifung der Fibrille. Der Abstand dieser Längsstreifen voneinander beträgt etwa 250–300 Ångstrom, und das kann man schätzungsweise, wenn auch nicht genau, als die Hälfte oder ²/₃ des Durchmessers einer Protofibrille ansehen. Bennet und Porter (1953) geben als Durchmesser der Protofibrillen beim Brustmuskel des Huhnes etwa 150 Å an, Hodge (1955) beim Insektenmuskel etwa 120 Å, im Säugetier- und Amphibienmuskel 100–130 Å (Hodge, Huxley und Spiro, 1954). In den eigenen Untersuchungen fand ich durchschnittlich etwa folgende Maße für die Protofibrillen des Herzens: 150 Å im Herzen der Fledermaus (1954). Im Herzen des Meerschweinchens bis 200 Å (1955). In der Vorhofmusku-latur des menschlichen Herzens etwa 150 Å (siehe Abb. 7 und 18) und im menschlichen Musculus pectoralis ca. 250 Å. Philpott (1954) gibt als Durchmesser der Protofibrillen der Flugmuskeln der Wespe 220 ± 15 Å an, Chapmann (1954) beim gleichen Material 100 Å. Manchmal, wenn das untersuchte Objekt nicht einwandfrei fixiert war und es zu Sprengungen des Gewebes kam, findet man in diesen ultramikroskopischen Zupfpräparaten die Fibrillen in Bündelchen von Urfäserchen zersprengt, und nur in der Gegend der Z-Bänder sind diese Protofibrillenbündel zusammengehalten.