Zusammenfassung
So klagt Macbeth, nachdem er Duncan, seinen Gast und König, und dann auch den der Mitwisserschaft verdächtigen Banquo ermordet hat, um selbst den Thron zu besteigen und sein verbrecherisches Königtum in vermeintlicher Sicherheit genießen zu können. Seinem Ehrgeiz, seiner Machtgier und schließlich seinem Sicherheitsbedürfnis opfert er sein „unsterblich Kleinod“ (III, 1), seine Seele. Der kinderlose Macbeth setzte das ewige Leben seiner Seele im Jenseits — woran er unerschütterlich glaubt — gegen eine knappe Frist der Herr-scherherrlichkeit im Diesseits. Aber er kann die Gewissensqualen, die ihn nun pausenlos foltern, nicht ertragen. Ohne wohltuende Unterbrechung durch den Schlaf, „den Tod von jedem Lebenstag“ (II, 1), martert ihn das Bewußtsein der Schändlichkeit und der verderblichen Folgen seines Tuns. Er leidet an Schlaflosigkeit, einer „großen Zerrüttung der Natur“, und sehnt sich nach der Ruhe des Vergessenkönnens, die er im Tod zu finden glaubt. Als er schließlich seine Machtstellung, den Preis für die Hoffnung auf ein ewiges Leben und Frieden der Seele, verliert, versteht er rückwirkend sein Leben und sein Verbrechen als ein „Märchen…, erzählt von einem Dummkopf, voller Klang und Wut, das nichts bedeutet“ (V, 5).
Lieber bei
Dem Toten sein, den, Frieden uns schaffen, Zum Frieden wir gesandt, als auf der Folter Der SeeV in ruheloser Qual zu zucken. (Shakespeare, Macbeth, III, 2)
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© 1989 Dietrich Steinkopff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt
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Maierhöfer, F. (1989). Man stirbt — Zum Verständnis des Todes im dramatischen Werk Ionescos. In: Jansen, H.H. (eds) Der Tod in Dichtung Philosophie und Kunst. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86172-7_29
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-86172-7_29
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-642-86173-4
Online ISBN: 978-3-642-86172-7
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