Zusammenfassung
Wenn wir nach den Sternen Ausschau halten, so sehen wir sie z. B. Nacht für Nacht am gleichen Ort des östlichen Himmelsrandes aufgehen, bis der Tagesbeginn die Auf- und Untergangsbeobachtungen unmöglich macht. Dabei gehen die Sterne täglich rund 4 min früher auf und 4 min später unter. Neben diesen in den Nachtstunden zu beobachtenden Auf- und Untergängen gibt es noch besondere sog. Früh- und Spätaufgänge, mit denen es folgende Bewandtnis hat: Jedes Jahr einmal kommt nämlich der Zeitpunkt, an dem man einen Stern in der Dämmerung des Morgenhimmels zum erstenmal erblickt, man nennt diese Aufgangserscheinung den Frühaufgang des Sternes (heliakischer Aufgang). Beim Untergang eines Sternes gibt es einen entsprechenden Frühuntergang, der als Zeitpunkt des ersten sichtbaren Unterganges in der Dämmerung definiert ist. Wir wissen, daß man bei den Ägyptern fleißig die Frühaufgänge des Sirius (Sothis) Jahrzehnte hindurch beobachtete. Sie fielen mit der Nilflut zusammen, die das verdorrte Land mit fruchtbarem Schlammwasser über-goß. Auf beiden Naturerscheinungen baute sich der ägyptische Kalender mit dem Sothisjahr von 365 1/4 Tagen und der großen Schaltperiode (Sothisjahr) von 1460 Siriusjahren auf.
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Müller, R. (1970). Sterne als Richt- und Zeitweiser. In: Der Himmel über dem Menschen der Steinzeit. Verständliche Wissenschaft, vol 106. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86137-6_9
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