Zusammenfassung
Die Beschäftigung mit der Farbenlehre und den verschiedenen Farbsystemen erfordert einige grundsätzliche Vorbemerkungen. So muß mit aller Deutlichkeit darauf hingewiesen werden, daß in den Worten „Farbe“ und „Farbstoff“ zwei grundverschiedene Begriffe vorliegen, die scharf auseinandergehalten werden müssen. Diese Forderung ist um so notwendiger, als im täglichen Sprachgebrauch diese beiden Bezeichnungen recht willkürlich angewendet, das heißt ständig miteinander verwechselt und durcheinandergeworfen werden. So nennt der Anstreicher seine Farbstoffbrühen oder die zu verarbeitenden Lacke kurz Farbe. Auch der Holländermüller spricht von Farbe und meint damit den Erdfarbstoff oder den Anilinfarbstoff, wobei es ohne Bedeutung ist, ob diese in Substanz oder aber als Anschlämmung bzw. Lösung vorliegen. Mit diesem Mißbrauch des Wortes „Farbe“ sollte nicht nur im Schrifttum aufgeräumt werden, sondern auch in der Praxis sollte eine sorgfältige Trennung der beiden Begriffe vorgenommen werden. Da die Farbenlehre als Wissenschaft ein in sich geschlossenes Betrachtungsgebiet darstellt, kann ihr Name, wie Ostwald einmal festlegte, am wenigsten eine Änderung ertragen. Das Wort „Farbe“ ist deshalb für das letzte Ergebnis aller Umstände, die zu diesem Begriff führen, also für die Empfindung vorbehalten. Wir folgen den Anschauungen Newtons, Goethes, Ostwalds, Beckes, Manfred Richters und anderer und stellen fest, daß das Wort „Farbe“ etwas Abstraktes, d.h.
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Cornely, B. (1951). Die Farbenlehre und die Färbetheorien. In: Das Färben von Papier. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86048-5_2
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