Zusammenfassung
Jesus hatte keine einzige Zeile niedergeschrieben. Dennoch hatten sich zweifellos schon zu seinen Lebzeiten viele seiner Worte den Jüngern fest eingeprägt. Nachdem die Ostererscheinungen die Apostel hatten erkennen lassen, daß ihr Meister in der Sfäre Gottes weiterlebt und als Menschensohn und Weltenrichter wiederkehren wird, wird es selbstverständlich, daß die Worte Jesu und bald auch Erzählungen über seine Taten als heiliges Vermächtnis gepflegt und überliefert werden. Durch die Niederschrift von Sprüchen und Erzählungen entsteht allmählich eine eigentümliche literarische Gattung: das Evangelium. Aber von den Ostererlebnissen der Jünger bis zu den heute vorliegenden vier Evangelien ist es ein jahrzehntelanger Weg. Von den vieren nimmt das Johannesevangelium eine Ausnahmestellung ein und ist gesondert zu behandeln; es bringt wenig Erzählstoff und gibt die Reden Jesu in einer sehr eigenen Sprache wieder. Auch im Aufbau unterscheidet es sich stark von den andern Evangelien, die unter dem Namen Matthäus, Markus und Lukas umlaufen. Diese drei dagegen stimmen sowohl im äußeren Aufriß wie weithin im Wortlaut der Rede-und Erzählpartien überein. Die Forschung faßt sie unter dem Begriff Synoptische Evangelien zusammen, von dem griechischen Wort synopsis „Zusammenschau“ her, weil man meist einen Abschnitt aus einem dieser Evangelien neben den entsprechenden aus dem andern Evangelium stellen und sie so zusammenschauen kann.
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Koch, K. (1970). Die synoptischen Evangelien und die Apostelgeschichte. In: Das Buch der Bücher. Verständliche Wissenschaft, vol 83. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86042-3_9
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