„Aktiv-Rauchen“ und „Passiv-Rauchen“ als schwerwiegende bronchiale Noxe

Zusammenfassung

Eine bundesdeutsche Arbeitsgruppe aus Medizinern und Statistikern hat in einer 5-Jahres-Studie an etwa 12 000 Untersuchten festgestellt, daß rund 20% der bundesdeutschen Arbeitnehmer an chronischer Bronchitis leiden. Bei jedem 3. Patienten, der wegen irgendwelcher Beschwerden ein Krankenhaus aufsuchte, wurde eine chronische Bronchitis diagnostiziert. Dieses selbst für die Untersucher überraschende Resultat läßt sich gewiß nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen. Teamleiter G. Fruhmann (2. Med. Univ.-Klinik München) ließ jedoch keinen Zweifel daran, wo die Hauptursache zu suchen ist: Die Luftverschmutzung pauschal für die Häufigkeit der chronischen Bronchitis verantwortlich zu machen — obwohl sie sicher mitbeteiligt ist — bezeichnete er als zu oberflächlich, weil die höchste Konzentration allgemeiner Luftverschmutzung nachweislich nicht durch Abfallprodukte unserer Industriegesellschaft erfolgt, sondern in weit höherem Maße durch die Rauchgewohnheiten des einzelnen; in einem Kubikzentimeter Zigarettenrauch ist mehr als das Zehntausendfache an Partikeln enthalten als an den verschmutztesten Plätzen unserer Industriegroßstädte oder an den Arbeitsplätzen, die die größte bekannte Staubentwicklung aufweisen.