Zusammenfassung
Als Ausgangsstoffe für die Kunstharze kommen vier verschiedene Gruppen von Stoffen in Frage, nämlich zunächst die Zellulose, welche aus Holz gewonnen wird und dessen hauptsächlichsten Bestandteil bildet. Wir kennen die Zellulose unter dem Namen Zellstoff. Weiter das Kasein aus Magermilch, schließlich das Phenol als Destillations produkt der Steinkohle, welches wir unter dem Namen Karbolsäure aus der Medizin kennen, und weiter Harnstoff, Phthalsäure und Azetylen. Da das Azetylen direkt aus Kohle dadurch gewonnen werden kann, daß dies im elektrischen Lichtbogen mit Kalk zusammen in Calciumkarbid verwandelt wird, spielen naturgemäß, da Kalk und Kohle in genügenden Mengen vorhanden ist, die Kunststoffe, die aus Azetylen hergestellt werden, also Polymerisate, Phthalate, Harnstoffharze und der künstliche Kautschuk in Zukunft eine besondere Rolle. In der Tabelle 9 sind die Namen, Ausgangsstoffe und die Behandlungs weise sowie die Zwischenprodukte und der chemische Aufbau der Kunststoffe übersichtlich zusammengestellt. Die Tabelle zeigt, daß Formaldehyd bei einem Teil dieser Kunststoffe eine wichtige Rolle spielt. Formaldehyd wird gewonnen bei der Destillation von Holz u. dgl. und kann auch aus Azetylen hergestellt werden, ist also in ge nügenden Mengen greifbar. Es ist ein Oxydationsprodukt des Methan (des Grubengases), also eine einfache Kohlenstoffverbindung mit nur einem Kohlenstoffatom von der Formel: CH2O (bei seiner Oxydation entsteht Ameisensäure).
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© 1949 Springer-Verlag OHG. in Berlin / Göttingen / Heidelberg
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Grün, R. (1949). Kunstharze, Kunststoffe, Kunstharzpreßmassen. In: Chemie für Bauingenieure und Architekten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85880-2_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-85880-2_10
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