Zusammenfassung
Die Schwierigkeiten der Gesetzgebung auf dem Gebiete des ehelichen Güterrechts waren andere als auf dem Gebiet des persönlichen Eherechts. Sie lagen in der historisch gewordenen Rechtszersplitterung. Deutschland war übersponnen von einem Netz zahlreicher sehr verschiedener Güterstände — man zählte am Ende des 19. Jahrhunderts über hundert —, die alle Schattierungen von der vollkommenen Trennung der Gütermassen (Römisches Dotalrecht, z. B. in Braunschweig, Hannover) bis zu ihrer völligen Verbindung (allgemeine Gütergemeinschaft, z. B. in Ost- und Westpreußen, Posen, Westfalen, Bremen und Hamburg) aufwiesen. Man wollte nun weder auf die Rechtseinheit verzichten und sich zu dem preußischen Regionalsystem bekennen, wonach jeder Landschaft ihr angestammtes Güterrecht blieb, noch die altgewohnten Güterrechte durch völlige Uniformierung Vergewaltigen. Es blieb daher nur ein Ausweg: einer der Güterstände wurde zum ordentlichen gesetzlichen Güterstand erhoben und im Gesetz ausführlich geregelt; er sollte automatisch in jeder Ehe eintreten, wenn nicht besondere gesetzliche oder vertragliche Bestimmungen ihn ausschlossen. Daneben regelt das Gesetz aber noch einige andere Güterstände und läßt den Parteien die Möglichkeit offen, einen von ihnen durch Abschluß eines Ehevertrages einzuführen.
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Mitteis, H. (1949). Allgemeines. In: Bürgerliches Recht. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 10. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85836-9_13
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