Verdauung und Darmbakterien

Zusammenfassung

Die Mundhöhle des Neugeborenen und jungen Säuglings ist so niedrig, daß jeder freie Raum fehlt. Dadurch wird die Saugfähigkeit begünstigt. An Stelle der Alveolarfortsätze liegen die niedrigen Alveolarwülste. Die Zunge ist verhältnismäßig kräftig entwickelt, der frei bewegliche Teil ist kurz. Gegenüber dem späteren Alter unterscheidet sich der feinere Bau durch die mehr lockere Fügung des Stratum Malpighi. Die Lippen des Neugeborenen weisen zwei Zonen auf, eine äußere glatte und eine innere Zone mit stärkerer Papillenentwicklung. Kurz nach dem Saugen erscheint die innere Zone angeschwollen und in quere Abschnitte geteilt, die lateralwärts schmäler werden (LuscHKA-Pfaundlersche Lippenpolsterformation). Sie gewährleistet einen festeren Schluß der Lippen um die Brustwarze. Das Lippenpolster verschwindet beim Flaschenkinde bald, während es beim Brustkinde monatelang erhalten bleiben kann. In den ersten Lebensjahren fehlen Talgdrüsen im Lippenrot. Sie entwickeln sich meistens erst in der Pubertät. Die Wangengegend verdankt ihre Rundung einer stärkeren Entwicklung des Fettpolsters und dem dort liegenden Fettpfropf (Corpus adiposum malae Bichat), dessen Bedeutung für den Saugakt aber zweifelhaft ist. Er ist durch eine Kapsel gegen das umliegende Fettgewebe abgegrenzt und durch einen Stiel mit der Fettmasse der Unterschläfengrube verbunden.