Strahlenbiologische Untersuchungen über die Wirkung schneller Elektronen

Zusammenfassung

Ein unbestrittener Vorteil der in die Therapie eingeführten energiereichen Strahlungen besteht — jedenfalls, was die schnellen Elektronen betrifft — in der günstigen Dosis Verteilung derselben im Gewebe. Was die Voraussetzung einer wenigstens angenäherten biologischen Gleichwertigkeit der energiereichen Strahlungen gegenüber der herkömmlichen Röntgenstrahlung betrifft, so ist eine quantitative Klärung bis jetzt in bezug auf eine große Anzahl von Dosisäquivalenten erfolgt, jedoch nur an niederen biologischen Objekten bzw. durch Ganzkörperbestrahlung von Versuchstieren. Auch andere Faktoren, welche die letzten Endes interessierenden Elektivitätsverhältnisse beeinflussen, wie z. B. der der zeitlichen Dosisverteilung, sind an überwiegend niederen Objekten hinsichtlich ihrer biologischen Auswirkung untersucht. Im ganzen steht jedoch die Beantwortung der Frage nach der therapeutischen Gleichwertigkeit der neuen energiereichen Strahlungen, d. h. also nach einer mindestens gleichwertigen Tumorselektivität noch aus, indem wohl immer wieder unterschiedliche Wirkungen der neuen Strahlungen gegenüber der herkömmlichen festgestellt werden konnten, Schlüsse auf das komplexe Endresultat, die Elektivität, jedoch nicht gezogen werden konnten.

Aus der Frauenklinik der Justus-Liebig-Universität Gießen (Direktor: Prof. Dr. R. K. Kepp)