Phosphoproteide

Zusammenfassung

Im strengen Sinne werden als Phosphoproteide nur diejenigen Eiweißkörper bezeichnet, deren prosthetische Gruppen ausschließlich aus Phosphorsäuregruppen bestehen. Durch diese Definition sind die Phosphoproteide vor allem von den Nucleoproteiden scharf unterschieden. Obwohl diese Abgrenzung historisch viel zur Klärung der Klassifizierung der Eiweißkörper beigetragen hat und auch gegenwärtig noch praktisch durchaus brauchbar ist, erscheint es als möglich, daß phosphorhaltige Proteide existieren, für die die obige Definition zu eng gefaßt ist. Sogar diejenigen Phosphoproteide, für die diese Charakterisierung gegeben wurde, wie das Casein, könnten vielleicht einen Teil ihrer Phosphorsäuregruppen in der Form von Pyrophosphatbrücken zwischen Aminosäureketten enthalten. Ferner erscheint es im Hinblick auf die rasch ansteigende Anzahl von Beobachtungen natürlich vorkommender oder enzymatisch gebildeter phosphorsäurehaltiger Aminosäureverbindungen als möglich, daß phosphorsäurehaltige Proteide von bisher unbekannten Struktureigentümlichkeiten der Phosphorsäuregruppen vorkommen. Es sei jedoch hervorgehoben, daß z. Z. noch keine eindeutig bewiesenen Ausnahmen von der oben gegebenen Definition der Phosphoproteide bekannt sind.