Zusammenfassung
Bisher ist in diesem Buche von chemotherapeutischen Aktivitäten die Rede gewesen. Wir haben bei der Behandlung dieses Begriffes zu zeigen versucht, daß sich aus der in vitro bestimmten Wirkungsgröße eines Präparates Angaben über den Gehalt an wirksamer Substanz herleiten lassen. Die hieraus entwickelten Verfahren werden von der Klinik zum Zwecke der Konzentrationsbestimmung verwendet. Es wird dabei gefragt, mit welcher Konzentration an chemotherapeutisch wirksamem Stoff man im Blut, Gewebe, Exsudat usw. rechnen kann. Der nach diesem Verfahren bestimmte Wert ist für sich allein allerdings wenig aufschlußreich. Wenn es beispielsweise heißt, daß im Gewebe des Patienten eine Konzentration von 0,2 E/ml Penicillin vorhanden ist, so erhält diese Aussage erst dann einen Sinn, wenn gleichzeitig angegeben wird, ob der Erreger durch diese Konzentration auch tatsächlich beeinflußt werden kann. Wir haben bereits in Abschnitt I ausgeführt, daß nach unseren heutigen Vorstellungen die chemotherapeutische Einwirkung auf den Erreger im Wirtsorganismus qualitativ identisch ist mit der Wachstumsbehinderung, wie sie sich mit demselben Medikament im Reagenzglasversuch demonstrieren läßt. Wir nehmen also an, daß sich bei dem Phänomen der chemotherapeutischen Heilung prinzipiell dasselbe abspielt, was wir im Reagenzglasversuch als Wachstumshemmung bzw. Wachstumsverlangsamung beobachten. Hieraus folgt, daß man als mikrobiologisches Korrelat des chemotherapeutischen Ansprechens in vivo die Wachstumshemmung des Erregers betrachten kann.
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© 1957 Springer-Verlag oHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Klein, P. (1957). Die Beurteilung der chemotherapeutischen Sensibilität pathogener Keime. In: Bakteriologische Grundlagen der Chemotherapeutischen Laboratoriumspraxis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85721-8_7
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