Zusammenfassung
Der Beitrag zum Suchtproblem, den ich auf den nachfolgenden Seiten zu geben versuche, der Beitrag zu einer Anthropologie der Sucht ist kein empirischer Bericht. Empirie geht auf die Sammlung des Mannigfaltigen aus. Anthropologie hingegen strebt danach, zu erfassen, was die Mannigfaltigkeit dieses Erfahrenen Allgemein-gültiges auszusagen vermag über den Menschen. So kann eine Anthropologie der Sucht natürlich auf der gesammelten Einzelerfahrung beruhen, keinesfalls darf sie mit ihr im Widerspruch stehen, sonst irrte sie. Sagt sie aber Wahres aus, Wahres über die Sucht, so erhellt sie ihrerseits den empirischen Sachverhalt. Zusammengefaßt heißt das: An den Süchtigen können und müssen wir lernen wie Sucht sich zeigt, unsere anthropologische Interpretation aber muß uns sagen, was Sucht ist.
Nach einem auf der Jahresversammlung südwestdeutscher Neurologen und Psychiater im Mai 1958 gehaltenen Vortrag. Aus der Nervenklinik der Stadt und Universität Frankfurt a. M. (Direktor: Prof. Dr. J. Zutt). — Nervenarzt 29, 439 (1958).
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Literature
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© 1963 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Zutt, J. (1963). Zur Anthropologie der Sucht. In: Auf dem Wege zu Einer Anthropologischen Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85694-5_24
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