Zusammenfassung
An Gliedmaßen mit unbeschädigten Nerven kann man die Muskeln dadurch zur Tätigkeit bringen, daß man auf die zugehörigen Nerven einen elektrischen Strom einwirken läßt (= elektrisch „reizt“). Eine großflächige „indifferente“ Elektrode wird mitten auf die Brust oder auf den Rücken, eine kleinflächige Unterbrecherelektrode (= Reizelektrode) dagegen auf den Nerven an einer Stelle aufgesetzt, wo er dicht unter der Haut, also nicht unter Muskeln versteckt liegt. Unter der kleinflächigen Elektrode ist der Strom viel „dichter“, gleichsam konzentrierter und deshalb wirksamer (s. Abb. 15). Wird nach Aufsetzen der Unterbrecherelektrode in Nähe eines Nerven der faradische Strom eingeschaltet, der ja aus schnell aufeinanderfolgenden Stromstößen besteht, dann zieht sich der Muskel so lange zusammen, wie der Strom fließt. Schickt man dagegen einen galvanischen Strom in den Nerven hinein, dann ziehen sich die Muskeln nur einmal, im Augenblick des Einschaltens rasch zusammen, bleiben dann aber in Ruhe, auch wenn der Strom noch weiter eingeschaltet bleibt.
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Duensing, F. (1949). Über die Reizung der Nerven und Muskeln mit dem elektrischen Strom unter normalen und krankhaften Verhältnissen. In: Anleitung zur galvanischen und faradischen Behandlung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85607-5_15
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