Zusammenfassung
Mehr als jede andere Krankheit ist die Alzheimer-Krankheit für die Familie mit einer Reihe von grundlegenden Änderungen verbunden. Wenn man 30, 40 oder sogar 50 Jahre mit einem Ehepartner oder Verwandten gelebt hat und dann seinen zunehmenden zunächst intellektuellen und affektiven, dann schließlich auch physischen Verfall erleben muß, bedeutet dies eine außergewöhnliche Belastung. Diese Belastung ist sowohl moralischer, psychischer, affektiver und emotioneller als auch finanzieller und materieller Art. Es gibt eine spezifische Semiologie der Umgebung, die bekannt sein müßte. In vielen Fällen reagieren Familie und Umgebung sehr schlecht. Die zahlreichen möglichen Verhaltensweisen können sich sehr unterschiedlich äußern: Niedergeschlagenheit, Verzweiflung, Depressionen, Angst, Scham, Isolierung, Zurückziehen und Schuldgefühle (Abb. 22). In bestimmten Fällen kann man dieses Verhalten als pathologisch oder zumindest als unangebracht bezeichnen und dies selbst bei Patienten, die in Pflegeheimen untergebracht sind: Verdammung der Krankheit, überstürzte affektive Zurückweisung, die zu einer Verschlimmerung der Störungen beiträgt, Verneinung der Realität, Konflikte, Todessehnsucht.
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Allard, M., Signoret, JL., Stalleicken, D. (1988). Verhalten gegenüber dem Patienten und seiner Familie. In: Alzheimer Demenz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85557-3_9
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