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Part of the book series: Unternehmen und Steuern ((3135,volume 4))

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Zusammenfassung

Die steuerliche Behandlung der Altersbezüge, deren Zahlungsanspruch an das Leben des Berechtigten gebunden ist, steht seit langem in der Diskussion. Im Bereich der möglichen steuerlichen Würdigungen von Leibrenten — zwischen Steuerfreiheit, Besteuerung nur der Zinserträge oder voller steuerlicher Erfassung — sind unterschiedliche Vorgehensweisen bereits praktisch umgesetzt worden. Bis 1954 wurden Leistungen der Altersversorgung als Leibrenten grundsätzlich voll besteuert. Seit dem Gesetz zur Neuordnung von Steuern vom 16.12.19541 ist nur der sogenannte Ertragsanteil steuerliche Bemessungsgrundlage. Die Gesetzesänderung war Folge einer BFH-Entscheidung2 zur steuerlichen Behandlung einer laufenden Leibrente, die durch eine einmalige Vermögensübertragung erworben worden war. Im Urteil kritisierte das Gericht, daß bei einer vollständigen Erfassung der Rentenzahlung als einkommensteuerliche Bemessungsgrundlage — entsprechend der vor 1955 geltenden Regelung — auch reine Vermögensumschichtungen der Einkommensteuer unterworfen würden. Die seitdem geltende gesetzliche Regelung ist auf alle Formen der Leibrente, die auf einem Rentenrecht beruhen, anzuwenden.3 Dies erfaßt sowohl Renten aus der Gesetzlichen Rentenversicherung als auch Renten aus privaten Leibrentenversicherungen.

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Literatur

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  9. Vgl. BVerfG-Beschl. v. 26.3. 1980, BVerfGE 54, S. 11 ff.

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  10. BVerfG-Beschl. v. 26.3. 1980, BVerfGE 54, S. 26.

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  11. BVerfG-Beschl. v. 26.3. 1980, BVerfGE 54, S. 26.

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  15. Im Gutachten der Sachverständigenkommission Alterssicherungssysteme werden berufsständische Versorgungswerke sowie die Möglichkeit der freiwilligen Versicherung in der gesetzliche Rentenversicherung behandelt. Vgl. Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung - Sachverständigenkommission Alterssicherungssysteme, Empfehlungen (1983).

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  16. Vgl. OECD, Reforming Public Pensions (1988).

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Krätzschmar, A. (1995). Einführung. In: Alterssicherung und Besteuerung. Unternehmen und Steuern, vol 4. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85556-6_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-85556-6_1

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