Zusammenfassung
In der freien wie in jeder gesellschaftlichen Wirtschaft ist die Wirtschaftliclikeit der Mittelverwendung ein Hauptproblem. Das Wirtschaften vollzieht sich, wie gezeigt (vgl. S. 79), unter beständigem Wechsel in den Güterbeständen jedes einzelnen Wirtschaftskreises, jedes Haushaltes wie jeder Erwerbswirtschaft. Mittel werden verbraucht, langsamer oder schneller, je nach ihrer Art, und sie müssen beschafft werden, auch in längerer oder kürzerer Zeit je nach ihrer Art. Daraus ergibt sich die Frage: Wie wird die Wirtschaftlichkeit darin erreicht. Alle Mittelverwendung ist wirtschaftlich, solange in diesem Wechsel diejenigen Mittel beschafft werden, die dringend und sicher gebraucht werden.
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Literatur
Keller, H. K.: Ein Quantenproblem tier Sozialwirtschaft. Die Unzulänglichkeit der Ratio. Jb. N. Bd. 136. Ausbau des von mir in einem Vortrag formulierten Gedankens.
Das Wesen der volkswirtschaftlichen Produktivität war ein heiß umstrittenes Thema auf der Tagung des Vereins für Sozialpolitik 1909 in Wien (vgl. Schriften des V. f. S. Bd. 132).
Liefmann, Grundsätze der Volkswirtschaftslehre II. Bd. 1919.
Vgl. dazu oben S. 64.
Da πωλεĩν verkaufen heißt, ist die Anwendung des Ausdruckes „Monopol“ für die Stellung des Nachfragers also Käufers, streng genommen unzulässig.
Diehl: Ricardo, Erläuterungen I.
Insbesondere in Bevölkerungsmasse, Bedürfnissen, Technik, Kapitalmenge. Vgl. unten S. 252,
W. Gerloff, Die Entstehung des Geldes und die Anfänge des Geldwesens. Frankfurt/M. 1940.
Wo die Grenze jener Liquidität ist, mit der ein Vermögensbestandteil beginnt und aufhört als Zahlungsmittel verwendet werden zu können, ist eine Frage, die nicht einheitlich beantwortet werden kann. Während der schweren Geldkrise in den U. S. A. im Jahre 1907 hat man Anweisungen auf Sardinenbüchsen als Zahlungsmittel verwenden können.
Die Kapitalfunktiott des Kredits. Jena 1932.
Die Abhängigkeit der Kaufkraft des Geldes von der Einkommengestaltung und -be-wegung in einer Volkswirtschaft habe ich in dem, Aufsatze „Einkommen als Geldwertbestimmungsgrund“ im Jb. f. Ges. Januarheft 1909 eingehender begründet. Dann haben den Gedanken zunächst F. v, Wies er (Schr. d. V. f. S. Bd. 132, 1910) und Liefmann (Geld und Gold 1916) aufgenommen. Heute ist er wohl durch die Tatsachen (Inflation!) gesicherte communis opinio.
Jb. f. N. 134. Bd. (1931) S. 161.
Es ist namentlich ein Verdienst Schüllers, diese Problematik der Preisfunktion des Lohnes zuerst gezeigt zu haben (Arch. Soz. Bd. 33). Speziell unter Bedachtnahme auf die Konjunkturdynamik erweitert hat diese Ergebnisse W. Simon (Arch. Soz. Bd. 65). Zu vgl. außerdem meine Abhandlung G. d. S. VI.
Alle jene Nachfrage, die in der Nachfragekurve (vergl. Abb. S. 160) links des Schnittpunktes mit der Angebotskurve steht, genießt diesen Einkommenvorteil. Rückt bei unveränderter Nachfragekurve der Schnittpunkt nach rechts, so vermehrt sich die Zahl der Konsumentenrenten; also insbesondere in leichteren Depressionen (Heller).
Vgl. oben S. 231, wo auf die Tragweite der Leihzeit hingewiesen wurde.
Annuaire statistique de la France, 1917.
v. Nostitz: Aufsteigen des Arbeiterstandes in England S. 462. Daß übrigens auch Ricardo, obgleich er seine Erfahrungen aus einer besonders ungünstigen Epoche (1790 bis 1840) schöpfte, nicht schlechthin als Pessimist anzusprechen ist, hat Cahnmann (Der ökonomische Pessimismus und das Ricardosche System, 1929) nachgewiesen.
Vgl. Zwiedineck, Die Arbeitslosigkeit und das Gesetz der zeitlichen Einkommen-folge WwA. 1931; ferner W. Mahr, Die konjunkturpolitische Bedeutung des Gesetzes der zeitlichen Einkommenfolge Jb. f. N 150. Bd. und S. Gabriel Jb. f. N. 153. Bd.
Erich Schneider, Einführung in die Wirtschaftstheorie I. 1947.
Ethischen Charakter hat auch das Eingreifen des Staates, das auf Ausgleichung der Ungleichheiten der Menschen abzielt und damit das Fehlen einer idealen Konkurrenz in der Wirklichkeit paralysieren will (Messner: Sozialökonomie und Sozialethik, 1927).
Für die Epoche der altorientalischen Stadtkultur ist eine Reihe Wichtiger Fortschritte im Bereich des Wirtschaftens durch die historische Forschung der letzten Jahrzehnte nachgewiesen, aber die Änderungen und, wenn man so will, Fortschritte verteilen sich auf einen Zeitraum von etwa drei Jahrtausenden, also in einem Tempo, das es rechtfertigt, mehr von einem Stagnieren als von Entwicklung zu reden (Heichelheim, Wirtschaftsgeschichte des Altertums 4. Kap.).
Vgl. S. 232 Schumpeters 5 Fälle des „neuernden Unternehmers“.
Spiethoff s Schema unterscheidet I. Stockung mit a) Niedergang und b) folgendem ersten Anstieg; II. Aufschwung mit a) zweitem Anstieg, b) folgendem Hochschwung und Kapitalmangel, III. Krise. Das deutsche Konjunkturforschungsinstitut unterscheidet 1. Tiefstand, 2. Aufschwung, 3. Hochkonjunktur, 4. Abschwung.
Lutz’ (Das Konjunkturproblem in der Nationalökonomie 1932) in manchem gute Kritik unterschätzt den heuristischen Wert der Statistik.
Prospérité et dépression Genève 1938. Processus d’expansion et de contraction.
Auch Schumpeter hebt als wesentlichen Grund der Konjunkturschwankungen hervor, daß die Durchsetzung „neuer Kombinationen“ nicht kontinuierlich vor sich geht, daß vielmehr die neuen Kombinationen „scharenweise“ auftreten. Daß auch ohne Neuerungen, also innerhalb einer stationären Wirtschaft, nur für die Instandhaltung der Produktionsmittel schroffe Häufung mit nachfolgenden schweren Stockungen von Produktionsaufgaben für solche entstehen und störend wirken können, wurde oben erwähnt (S. 265).
Hayek: Geldtheorie und Konjunkturtheorie S. 106. Wien 1929.
Daß diese Korrektur der individualistischen Dynamik durch staatliche Eingriffe unter sozialpolitischen Gesichtspunkten auch unter Anerkennung des grundsätzlichen Freihandels anzuerkennen ist, vertritt auch Haber1era. a. O. 15. Kap. § 3.
Das bedeutet vor allem, daß „Industrieländer in höchster Entwicklung“ (Wagernann, Weltwirtschaft S. 128) mit organisch gewachsener Passivität der Handelsbilanz infolge Kapitalverlustes im Auslande wie z. B. nach dem ersteif Weltkrieg Deutschland, plötzlich zu hohem Ausführüberschuß in Industrieprodukten, ohne daß die weltwirtschaftlichen Voraussetzungen bei den anderen Ländern dafür erfüllt wären, gezwungen werden. So heute alle Staaten, deren Gläubigerstellung erschüttert oder ins Gegenteil gewandelt ist.
Wagemann (Weltwirtschaft S. 130) unterscheidet: 1. Rohstoffländer im Aufbau mit passiver Handelsbilanz (Einfuhrüberschuß) und starker Kapitaleinfuhr (das neukapitalistische Südamerika im 19. Jahrh.), 2. Rohstoffländer auf dem Wege der Kapitalautonomie: aktive Handelsbilanz, sinkende Kapitaleinfuhr (Argentinien, Indien), 3. Industrieländer im Aufbau: aktive Handelsbilanz, zur Kapitalausfuhr übergehend (U.S.A.), 4. Industrieländer in höchster Entwicklung: passive Handelsbilanz, Kapitalausfuhr (England!). Der Übergang von 3 zu 4 erfolgt mit einer gewissen Notwendigkeit bei wachsendem Kapitalexport, wie er seit dem Ende del. ersten Weltkrieges in USA. zu gewaltigen Ausmaßen einsetzte.
In Ricardos Beispiel gesprochen: es fragt sich, ob Portugal so viel Tuch aufnehmen will, als England liefern müßte, um seinen Bedarf an Wein zu decken. Über die Kostenfrage der klassischen Lehre vgl. Ohlin, Ww. A. Bd. 26.
Über die Voraussetzung völliger Bewegungsfreiheit der Produktionsmittel vgl. Haberfer, Ww.A. Bd. 32 und Der internationale Handel S. 140.
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v. Zwiedineck-Südenhorst, O. (1948). Die Bewegungsvorgänge in der Volkswirtschaft. In: Allgemeine Volkswirtschaftslehre. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft, vol 33. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85554-2_3
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