Osmotischer Druck

Zusammenfassung

Unterteilt man ein Gefäß durch eine semipermeable (halbdurchlässige) Membran in zwei Abteilungen, und füllt die eine mit einer Lösung, die andere mit dem reinen Lösungsmittel, so beobachtet man, daß Lösungsmittel in die Lösung einströmt, so daß ihr Volumen zunimmt und sie eine Verdünnung erfährt. Unter einer semipermeablen Membran versteht man eine Schicht eines Materials, das von dem Lösungsmittel durch Diffusion durchdrungen werden kann, für den gelösten Stoff aber undurchlässig ist. Wählt man für die Lösung ein geschlossenes Gefäß, so steigt in demselben als Folge der Einströmtendenz des Lösungsmittels der Druck bis zu einem gewissen Wert an. Dieser Druck wird als osmotischer Druck bezeichnet und kann als Maß für die die Strömung des Lösungsmittels erzeugende, treibende Kraft betrachtet werden (um Begriffsverwirrungen vorzubeugen ist es gut, sich klar zu machen, daß der osmotische Druck nicht etwa die Ursache der Lösungsmittelbewegung ist, da er ja umgekehrtes Vorzeichen hat, sondern deren Folge darstellt).

⁴ Ostwald-Luther-Drucker: Handbuch und Hilfsbuch zur Ausführung physikalisch-chemischer Messungen. 5. Aufl. 1943.

⁵ Eucken, A.: Lehrbuch der chemischen Physik. 5. Aufl. Leipzig 1930.

⁶ Findlay, A.: Der osmotische Druck. (Deutsch von G. Szivessy.) Dresden 1914.

⁷ Schreinemakers, F. N. H.: Lectures on Osmosis 1938.

⁸ Kuhn, W.: Physikalische Chemie. Basel 1947.