Vergleichende Untersuchungen zur Hypophysenhemmwirkung von 16-Methylenprednisolon

Zusammenfassung

Die Einführung neuer Cortisonderivate zielt darauf ab, therapeutische Wirkungen zu verbessern und unerwünschte Nebenwirkungen einzuschränken. Die Forderung nach therapeutischer Wirkungssteigerung führte im Anschluß an die Entdeckung von Prednison und Prednisolon zu einer Reihe schon in niederer Dosierung leistungsstarker Analoga: Triamcinolon, Dexamethason, Betametason und Paramethason. Ihre Anwendung ergab, daß zwar bereits mit geringeren Dosen ein therapeutischer Effekt, nicht aber eine Minderung der Nebenwirkungen erreicht wird. Nachdem also die Wirkungsverstärkung von Cortisonderivaten per Dosisminderung nicht das Prinzip einer gleichzeitig effektiven und risikolosen Therapie sein konnte, folgert, daß Fortschritte nur von jenen Substitutionen am Molekül erwartet werden dürfen, die mit einer Dissoziation von therapeutisch erwünschten Wirkungen und unerwünschten Nebenwirkungen einhergehen. Ansätze für die Verwirklichung dieses Ideals einer gerichteten therapeutischen Einflußnahme ohne oder mit nur geringen Nebenwirkungen ergaben sich aus Erfahrungen mit wasserlöslichen Steroidestern. Gemessen an der besseren therapeutischen Qualität, würden dann die durch die Dosierung regulierbaren quantitativen Wirkungsunterschiede an Bedeutung zurücktreten.