Zusammenfassung
Die Versuche, maligne Gewebe im Reagensglas zu züchten, sind annähernd so alt und so vielfältig wie die Technik der Gewebekultur überhaupt, und die sich bietenden experimentellen Möglichkeiten wachsen mit der Raffinesse der technischen Durchführung. Wir haben dabei den großen Vorteil, die lebende Tumorzelle außerhalb des Organismus der chemischen oder physikalischen Beeinflussung und der optischen Beobachtung zugänglich machen zu können. Dem steht natürlich auch hier, wie bei jeder Kultur in vitro, der Nachteil eines mehr oder minder unphysiologischen Milieus und die dadurch bewirkte selektive Veränderung der Zellpopulation gegenüber. Bei den ersten Tumorzüchtungen in vitro explantierte man kleinere Gewebefragmente ins Koagulum auf Glas oder Glimmer [2], später versuchte man es mit Zugabe von gesundem Gewebe als Stütz- oder Nährsubstanz. Trowell [6] in England züchtete Tumorgewebe in größeren Fragmenten auf einem feinen Drahtnetz, H. Fell [1] auf Linsenpapier. Leighton [3] in den USA benutzt eine Matrix aus Schwamm; Etienne Wolfe [7] und seine Mitarbeiter in Paris züchten mit Erfolg menschliche Tumoren auf Mesonephros von Hühnerembryonen. Das sind nur einige Techniken unter einer großen Anzahl.
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Literatur
Fell, H. B.: Recent advances in organ culture. Sci. Progr. 41, 212–231 (1953).
Gey, G. O., W. D. Coeeman, and M. T. Kubicek: Tissue culture studies of the proliferative capacity of cervical carcinoma and normal epithelium. Cancer Res. 12, 264–265 (1952).
Leighton, J., I. Kline, M. Belkin, and Z. Tetenbatjm: Studies on human cancer using sponge matrix tissue culture. J. nat. Cancer Inst. 16, 1353–1373 (1956).
Moscona, A. A.: Rotation-mediated histogenetic aggregation of dissociated cells. Exp. Cell Res. 22, 455–475 (1961).
Schleich, A.: Studies on aggregation of human ascites tumor cells. Europ. J. Cancer 3, 243–246 (1967).
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Schleich, A. (1968). Reaggregation getrennter Tumorzellen. In: Lettré, H., Wagner, G. (eds) Aktuelle Probleme aus dem Gebiet der Cancerologie II. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85519-1_26
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