Abstract
Genetische Faktoren und Umweltfaktoren besitzen gleichermaßen große Bedeutung für die Entstehung der koronaren Herzkrankheit. Eine besondere Beziehung besteht zwischen der individuellen Lipoproteinkonstellation und der Entwicklung einer Arteriosklerose. Das individuelle Infarktrisiko wird nicht allein von der Höhe des Cholesterinspiegels bestimmt, sondern neben der Kenntnis des LDL-Cholesterins und HDL-Cholesterins ist die Kenntnis bestimmter Apo-Lipoproteine als Risikoindikatoren von Bedeutung. Die in diesem Zusammenhang wichtigsten Apo-Proteine sind das Apo Lipoprotein B, Apo-Lipoprotein E und das Lipoprotein Lp(a). Patienten mit unterschiedlichen Apo-E-Isoformkonzentrationen besitzen möglicherweise ein unterschiedliches koronares Risiko. Gleiches gilt auch für das Lipoprotein a. Grundlage der Behandlung von Erhöhung des Glukose- und des Lipidstoffwechsels ist die Diät. Vor dem Einsatz von Pharmaka sind lange Phasen intensiver diätetischer Behandlung notwendig. Eine enge Anbindung des Patienten an die betreuenden Personen ist eine wichtige Voraussetzung für die „Compliance“ und damit den Therapieerfolg. Das Ansprechen des Patienten auf die Diät ist unterschiedlich und hängt nicht nur von Umweltfaktoren, sondern auch von der genetischen Konstellation ab. In Übereinstimung mit den USA hat die Europäische Konsensus Konferenz 1987 Richtlinien zur Therapie festgelegt: Eine lipidsenkende Diät sollte folgende Nährstoffkompositionen enthalten: 50–60% Kohlenhydrate, 10–20% Protein, bis 30% Fett, bis 10% gesättigte Fettsäuren, bis 10% einfach ungesättigte Fettsäuren, bis 10% mehrfach ungesättigte Fettsäuren, etwa 35 g faserhaltige Nährstoffe pro Tag und weniger als 300 mg Cholesterin pro Tag. Mit derartigen Diätformen konnte in neuerer Zeit eine direkte Einflußnahme auf die Zahl der LDL-Rezeptoren nachgewiesen werden. In der Regel kommt es zu einer 20- bis 25%igen Cholesterinsenkung allein durch diese diätischen Maßnahmen, wobei allerdings unterschiedliche individuelle Ansprechsraten festzustellen sind. Interaktion von Diäten mit der Lipoproteinkonstellation und dem individuellen Rezeptormuster wie auch Interaktion von neuen Pharmaka, die bei Nichtansprechen eingesetzt werden müssen, sind Gegenstand des Referats.
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© 1988 J. F. Bergmann Verlag, München
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Greten, H. (1988). Fettstoffwechselstörungen. In: Miehlke, K. (eds) 94. Kongreß. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 94. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85461-3_79
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