Abstract
Zur Behandlung ano-rektaler Läsionen bei Morbus Crohn gibt es kontroverse Ansichten. Sie reichen von der Warnung vor jeglicher chirurgischer Behandlung über Lobeshymnen zum Metronidazol bis zu nüchternen Empfehlung adäquater operativer Behandlung von Abszessen und Fisteln.
Ohne Zweifel muß jeder ano-rektale Abszeß auch bei Morbus Crohn frühzeitig und großzügig eröffnet werden. Die Schnittführung verläuft dabei außerhalb der Sphinktermuskulatur. Nach Abklingen der akuten Phase erfolgt die Bestandaufnahme der Situation an der Ringmuskulatur, am Beckenboden und im Rektum. Sind an diesen Strukturen durch die Entzündung bereits irreparable Schäden manifest, so kann der Patient einfühlsam auf die Anlage einer Kolostomie vorbereitet werden. Stellen sich Fisteln dar, so werden sie, in üblicher Weise, freigelegt, falls sie nur wenig Schließmuskulatur unterlaufen. Würde eine Freilegung größere kontinenzgefährdende Muskelmengen kosten, so entschließen wir uns zur Fadendrainage, auch über länger Zeiträume und empfehlen dem Patienten sogar, eine hohe Fistel mit wenig Sekretion zu tolerieren. Alle Operationen bei Morbus Crohn verlaufen bei uns unter Corticoidschutz.
Unter alleiniger Therapie mit Metronidazol haben wir noch keinen Verschluß von Fisteln bei Morbus Crohn erlebt.
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© 1988 J. F. Bergmann Verlag, München
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Arnold, K. (1988). Ano-rektaler Crohn. In: Miehlke, K. (eds) 94. Kongreß. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 94. J.F. Bergmann-Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-642-85461-3_43
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