Polypektomie und Elektrokoagulation (Magendarmkanal)

Abstract

Methodik: Durch den Einsatz von Hochfrequenzstrom (HF-Chirurgie) sind die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Endoskopie (operative Endoskopie) wesentlich erweitert worden. Entsprechend dem gewünschten Effekt stehen die thermische Gewebedurchtrennung mit Schlingen (Polypektomie) und/oder die uni- bzw. bipolare Elektrokoagulation des Gewebes (Blutstillung) im Vordergrund.

Polypektomie: Die Schlingenektomie ersetzt die nicht repräsentative Biopsie polypoider Läsionen. Sie verfolgt prophylaktische (Entfernung von Präcancerosen), diagnostische (Histologie des Polypensubstrates) und therapeutische (blutende Polypen, Adenome mit invasivem Carzinom) Zwecke. Die Prophylaxe des colo-rektalen Carcinoms (Adenom-Carcinom-Sequenz) ist das Ziel.

Von 6122 ektomierten Polypen waren 81,5% neoplastische Formen. Davon 76,4% Adenome mit leichten oder maßigen Zellatypien, 2,5% mit schweren Zellatypien und 1,6% mit invasivem Carcinom. Von den restlichen Polypen waren 0,6% polypöse Carcinome und 0,3% sonstige neoplastische Formen. Die Malignitätsrate der Adenome ist abhangig von deren Größe, dem histologischen Typ (tubulär, tubulo-vilös, villös) und der Wuchsform.

Elektrokoagulation: Die Vorteile des Lasers und der konventionellen Elektrokoagulation verbindend und deren Nachteile eliminierend, kommen zunehmend die unipolare Elektro-Hydro-Thermosonde (EHT) und die bipolare Sonde (BICAP) im Rahmen der endoskopischen Blutstillung zum Einsatz. Bei einer vergleichbaren initialen Blutstillung von 90 bzw. 87% ist die dauerhafte Haemostase der EHT-Sonde durch eine größere Eindringtiefe mit 86% besser als mit der BICAP-Sonde (73%). Die berührungslose Elektro-Hydro-Thermosonde hat sich als einfache, zuverlässige, billige und die Operationsfrequenz senkende Methode erwiesen.