Knochenmarkszintigramme bei Kranken mit Retothelsarkom

Zusammenfassung

Die Knochenmarkszintigraphie mit radioaktiv markierten Kolloiden ermöglicht Aussagen über die Ausdehnung und das Volumen sowie gleichzeitig über die Funktion des phagozytierenden reticuloendothelialen Systems (= RES) im Knochenmark. Kolloidales ¹⁹⁸Au oder ^99mTc-Schwefelkolloid reichem sich in diesem Anteil des Knochenmarks erheblich stärker an als in dem blutbildenden Anteil, dessen Szintigraphie mit dem heute in erster Linie verfügbaren Radioisotop ⁵⁹Fe wegen der hohen Strahlenbelastung nur ausnahmsweise gerechtfertigt erscheint. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß nach i.v. Injektion von ⁵⁹Fe-Eisencitrat und ^99mTc-Schwefelkolloid die räumliche Verteilung der Radioaktivität im menschlichen Knochenmark einander sehr ähnlich sein kann (Nelp u. Bower, 1969). Im folgenden soll nur von der Szintigraphie des RES-haltigen Anteils im menschlichen Knochenmark die Rede sein. Bisher erschienen wenige Mitteilungen über die Knochenmarkszintigraphie mit kolloidalem ¹⁹⁸Au (Edwards u. Mitarb., 1964) und ^99mTc-Schwefelkolloid [Atkins u. Mitarb., 1966 (1, 2); Nelp u. Bower, 1969; Fischer u. Mitarb., 1971]. Ursachen für die bis jetzt geringe Anwendung dieser Methode sind die erhebliche Strahlenbelastung durch Radiogoldkolloid und das Fehlen eines rasch herstellbaren, für die Knochenmarkszintigraphie geeigneten Präparates von ^99mTs-Schwefelkolloid.