Validierte Diagnoseverfahren im Rahmen von Arzneimittelprüfungen bei Beinvenenerkrankungen

Zusammenfassung

Mehrere, von unabhängigen Arbeitsgruppen durchgeführte epidemiologische Studien haben übereinstimmend auf die große sozialmedizinische und sozioökonomische Bedeutung von Venenerkrankungen hingewiesen. Nach einem Vergleich von fünf Epidemiologiestudien beträgt die Prävalenzrate der Varikosis in der deutschen Wohnbevölkerung 31% bei Männern und 54% bei Frauen. Wenn man die gut übereinstimmenden Studien aus Tübingen und München zusammenfaßt, dann ist bei der Bevölkerung im Alter über 15 Jahren in 42% mit einer leichtgradigen, in 13% mit einer relevanten und in 15% mit einer krankhaften und behandlungsbedürftigen Venenerkrankung zu rechnen. Dies bedeutet, daß rund 8,5 Mio. Personen in Deutschland eine klinisch bedeutsame chronische Veneninsuffizienz (CVI) haben. Bei der in klinischen Studien vielfach geprüften Beschwerdesymptomatik der CVI, wie müde, schwere und geschwollene Beine, Spannungsgefühl und Schmerzen in den Beinen, handelt es sich demnach nicht um einfache Befindlichkeitsstörungen, sondern um frühe Symptome von Krankheitswert, die unbehandelt zu trophischen Hautveränderungen bis zum Ulcus cruris venosum führen können. Knapp 2% aller ambulanten und 7% der über 70jährigen Patienten suchen den Arzt wegen venöser Beschwerden auf. Für die Inanspruchnahme der ambulanten oder stationären Behandlung, für Kuren und wegen vorzeitiger Berentung entfallen. enorme Kosten auf die Kranken- und Rentenversicherung.