Genitale Chlamydieninfektion — klinische Relevanz in Gynäkologie und Geburtshilfe

Zusammenfassung

Das Spektrum der heute als Erreger sexuell übertragbarer Erkrankungen angesehenen Keime ist breit (Abb. 1). Es reicht von den Bakterien bis in den Bereich der Viren und in den ein- und mehrzelliger Parasiten. Vermehrtes wissenschaftliches, öffentliches und damit publizistisches Interesse an der Chlamydieninfektion entstand aber erst in den letzten 20 Jahren, als die gesundheitspolitische Bedeutung dieser Urogenitalinfektion deutlich wurde. Die Infektion mit Chlamydia trachomatis ist wahrscheinlich zur Zeit die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung in den westlichen Industrieländern: Ein Drittel der Bevölkerung in den meisten westeuropäischen Ländern wird während ihres Lebens ein-oder mehrmal von diesem Keim betroffen; pro Jahr werden grob geschätzt derzeit eine Million Infektionen in der Bundesrepublik Deutschland und vier Millionen in den USA erwartet.